Kopernikusschule: Eine Frage der Perspektive

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Sichtweisen erkennen, Fragen stellen, Bekanntes hinterfragen, neue Impulse erhalten und weitergeben – eine Woche lang arbeiteten die nahezu 150 Schülerinnen und Schüler des 12. Jahrgangs der Kopernikusschule unter dem Thema „Eine Frage der Perspektive“.

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Schon im Titel der Projektwoche war die enorme Vielfalt verborgen, die dann in all den Aktivitäten deutlich wurde: fünf Tage arbeiten ohne Stundentakt, an außerschulischen Orten, Sammeln von Erfahrung durch Begegnung oder kreative Auseinandersetzung mit aktuellen Problemfeldern. Was die Schülerinnen und Schüler untersuchten, war das Außergewöhnliche, einmal aus neuer Perspektive zu Betrachtende. Im Mittelpunkt standen Selbstständigkeit, Methodenbewusstsein und Reflexion der eigenen Lernprozesse.

Besonders waren allein schon die Themen der sieben Projekte, in denen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Lehrkräften, nun in der Rolle als Teamer, gearbeitet haben. In einem Projekt ging es um politische Botschaft in der künstlerischen Ausdrucksform des Graffiti, dass der Tod ein Teil des Lebens ist wurde im Projekt „Grüß Gott, ich bin der Tod“ ebenso thematisiert wie die Frage des Umgangs mit Vergangenheit in der Auseinandersetzung mit der politischen Debatte um die Ausstellung „Die Verbrechen der Wehrmacht“ im Zweiten Weltkrieg. Ganz lebenspraktisch und hochaktuell stellte sich ein Projekt der Untersuchung des Konsumverhaltens in unserer Gesellschaft mit daraus resultierender Müllproblematik. Verführung im sozialen Netz und der problematische Umgang mit Online-Dating-Portalen wurden kritisch und auf Basis psychologischer Erklärungsmuster thematisiert. Leben in der Großstadt, „Stadtansichten“, lag im Fokus des Projekts „The city and you“. In „Perspektiven auf Außerirdisches“ wurde der uralten Menschheitsfrage, ob wir einzigartig im Universum sind oder ob es noch andere Lebewesen im All gibt, nachgegangen. Die Projektgruppe konnte am Ende eindeutig bestätigen: Wir sind nicht allein im Universum.

Besonders waren dann auch die Ergebnisse der einzelnen Projekte, die in einer mehrstündigen Präsentation in der Aula der Schule mit den Mitteln unterschiedlicher Präsentationstechniken vorgeführt wurden - zum ersten Mal in einer Abendveranstaltung mit erweitertem Besucherkreis aus weiteren Lehrkräften, Eltern und Interessierten. Mit großer Aufmerksamkeit und Spannung verfolgten die Anwesenden die Ergebnisse der Projektarbeit. Die Fähigkeit, ein hochkomplexes Thema wie die zur Ermittlung extraterrestrischen Lebens erstellte Drake-Formel verständlich vorzustellen, trat neben die Kunst, über simulierte Bundestagsdebatten oder selbst erstellte Kunstwerke aus Müll oder mit spezieller fotografischer Technik, die Zuschauer in den Bann zu ziehen; ein großes Graffiti im Bereich der gymnasialen Oberstufe wird noch lange an die Projekttage erinnern.

„Dass wir Spaß hatten und gleichzeitig viel gelernt haben,“ war für eine Schülerin am wichtigsten; andere betonten die Freiheit der Erarbeitung, vor allem aber auch die Möglichkeit, einmal außerhalb des Schulhauses Lernen erfahrbar zu machen. Mit großem Applaus wurden die Lehrkräfte am Ende belohnt und dazu noch mit einem Blumengruß und einer kleinen Lupe, damit sie „immer die richtige Perspektive“ finden können, wie die Organisatorinnen des Projekts Veronika Löbig und Kerstin Mathie betonten und Schülerinnen und Schülern sowie den Teamern ein großes Lob für das Geleistete aussprachen.

So war es eine rundum gelungene Projektwoche mit Erarbeitung und Darbietung, die – wie alles, was sich so hochwertig bewährt hat – nach Fortsetzung verlangt, so die einstimmige Meinung der Beteiligten. 

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