„Könnte ich heute mit meinen Mitschülern aus der anderen Lerngruppe arbeiten?“ Diese Frage bekommen die Lerncoaches des Hauptschulzweiges der Kopernikusschule Freigericht von Schülerinnen und Schülern derzeit häufiger gestellt. Und gerne wird sie mit „Ja“ beantwortet. Seit dem vergangenen Schuljahr wird in der Hauptschule der Kopernikusschule nicht mehr wie gewohnt in jahrgangsgleichen Klassen, sondern in fünf jahrgangsübergreifenden Lerngruppen gelernt.
Anzeige
Anzeige
Davon setzen sich drei Lerngruppen aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 5, 6 und 7 zusammen sowie zwei Lerngruppen aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9. Gemeinsam voneinander lernen steht auf der Tagesordnung.
Auch am Stundenplan wurde einiges verändert. Aus Einzelfächern wie Geschichte, Biologie und Musik sind die neuen Lernbereiche Gesellschaftslehre, Naturwissenschaften und Ästhetische Bildung entstanden. Der Fachunterricht Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport findet für alle Lerngruppen jeweils zur gleichen Zeit statt. Schülerinnen und Schüler haben daher die Möglichkeit, die Lerngruppen zu wechseln. In Sport werden die Lernenden der Lerngruppen 5 bis 7 und 8 bis 9 zusammen unterrichtet. Jahrgangsübergreifendes Lernen bedeutet hier vor allem soziales Lernen.
Im Unterricht arbeiten die Schülerinnen und Schüler mit dem neuen Aufgabenformat der „Lernjobs“. Sie ermöglichen das selbstständige und konzentrierte Arbeiten an den Unterrichtsinhalten und fördern auch das digitale Lernen. Alle Lernenden sind mit einem I-Pad ausgestattet, sodass auch Recherchen betrieben oder Präsentationen erstellt werden können. Die Lernjobs sind so aufgebaut, dass sie von den Schülerinnen und Schülern weitestgehend selbstständig bearbeitet werden können. Das erfordert ein gewisses Maß an Eigenständigkeit und öffnet den Blick für den individuellen Lernprozess. Selbständig und eigenverantwortlich können die Schülerinnen und Schüler entscheiden, ob sie während des Unterrichts am Kunstprojekt von Frau Schreiber teilnehmen oder im Lernbüro von Lehrkräften des Beratungs- und Förderzentrums unterstützt werden möchten.
Die Schülerinnen und Schüler lernen außerdem, Verantwortung zu übernehmen. So wurde von den Lerngruppen 8 und 9 eine Mini-Olympiade geplant, die die Schülerinnen und Schüler der Lerngruppen 5 bis 7 im Rahmen der ersten Schulwoche durchgeführt haben. Nach einer gemeinsamen Wanderung zum Fernblick in Neuses leiteten die „Großen“ die „Kleinen“ beim Ringewerfen, Seilhüpfen oder Dosenwerfen an. Außerdem besuchten die ca. 90 Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit ihren fünf Lerncoaches im August ein Freibad und im Dezember die Eissporthalle in Frankfurt.
Verantwortung übernimmt derzeit auch eine kleine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der Schulgarten-AG. Lehrer Daniel Koß hat diese AG ins Leben gerufen, um mit Gartenplaner Uwe Gottfried und den Lernenden den Schulgarten wieder so richtig zum Blühen bringen. Hier kann künftig neben saisonaler Bepflanzung und selbst gebauten Insektenhotels auch Gemüse von der Aussaat bis zur Ernte gehegt und gepflegt werden.
Ein weiteres Highlight für die Schülerinnen und Schüler war der Besuch des hessischen Kultusministers Prof. Dr. Alexander Lorz im Juni des vergangenen Schuljahres. Im Rahmen eines „World-Cafés“ haben die „Großen“ eine Evaluation zum neuen Hauptschulkonzept vorbereitet und dann mit den „Kleinen“ durchgeführt. Nachdem sie ihre Ergebnisse dann stolz dem Kultusminister präsentiert hatten, gab es von ihm viel Lob und eine äußerst positive Rückmeldung zum innovativen Hauptschulkonzept.
Wenn die Kopernikusschule Freigericht am Samstag, 28. Januar, ihre Türen öffnet und wieder herzlich zum großen Informationstag einlädt, haben alle Interessierten die Möglichkeit, den Hauptschulzweig und das neue Konzept genauer kennenzulernen.
