Projekt zur Biodiversitätsinventur

Gelnhausen
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Nur eine Straße trennt die Beruflichen Schulen GN und das Forschungsinstitut Senckenberg in Gelnhausen und doch arbeiten die Menschen auf beiden Seiten meist in ganz anderen Welten.



milanruessler.jpg

milanruessler1.jpg

Nicht aber im Fall des Biologie-Leistungskurses 12 des vergangenen Schuljahres. Die Schülerinnen und Schüler sind aktuell Teil eines Projektes zur Biodiversitätsinventur im Main-Kinzig-Kreis, die vom Senckenberg-Institut angestoßen wurde und auch von dort koordiniert wird. Finanzielle Unterstützung gibt es gleich von vier Stiftungen, der Stiftung Flughafen Frankfurt/Main, der Stiftung Hessischer Naturschutz, der Stiftung der Kreissparkasse Gelnhausen und der Bürgerstiftung Hanau Stadt und Land.

Im konkreten Fall verschafften sich die Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Ökologie-Unterrichts zunächst eine Übersicht zur Gliederung des natürlichen Systems, um dann selbst Lebewesen in ihrer näheren Umgebung zu suchen, zu bestimmen und in eine neu geschaffene Datenbank einzugeben. Dabei wurden sie von Tobias Reiners, dem verantwortlichen Mitarbeiter des Senckenberg-Instituts und ihrer Lehrkraft, Herrn OStR Hartmut Eifler, unterstützt.

Gemeinsame Exkursionen in die Natur brachten auch die manchmal fehlende Abwechslung zum eher theorielastigen Oberstufen-Unterricht. Dabei wurden bis Ende Juni über 100 Arten verschiedenster Lebewesen erfasst. Aktuell ist die Zahl bereits höher. Zur Dateneingabe dienen aktuell 10 gesponserte Tablet-Computer, die in Zukunft auch zur schnellen Recherche im naturwissenschaftlichen Unterricht verwendet werden können.

Nebeneffekt für die Wissenschaftler: Sie konnten sehen, wie Laien mit der Datenbank zurechtkommen und bekamen vom Kurs Rückmeldungen zur Optimierung. Zudem soll demnächst über weitere Klassen und Schulen im MKK eine breitere Datenbasis geschaffen werden. Die Projektarbeit wurde zum Schuljahreswechsel an den neuen Bio-LK weitergegeben, damit der langfristige Charakter der Arterfassung bestehen bleibt. Auch andere interessierte Personen können mitmachen. Dazu einfach mit Herrn Eifler oder Herrn Erler Kontakt aufnehmen. Nach der Begegnung mit vielen Pflanzen und Tieren rückt für die 13er nun eher die schriftliche Abiturprüfung in den Fokus, die schon in einem guten halben Jahr ansteht.

Ein besonders Zuckerstück erwartet den Bio-LK allerdings noch. Im Herbst wird es einen Besuch im nicht öffentlichen Teil der Sammlung des Senckenberg-Museums in Frankfurt geben, dem Ort, an dem die bisher bekannten Lebewesen in Rekordzahl versammelt sind, wenn auch nicht mehr lebendig.

Foto: Exemplarische Funde, mal klein mal groß: Links ein Schwarzmilan über dem Flugplatz kreisend, auch wenn er von unten durch die Beleuchtung eher rötlich aussieht und rechts der mattgrüne Glanzrüssler, der erst unter der Stereolupe richtig zu erkennen ist.

Foto: Auf der Suche nach Lebewesen in der Umgebung – Bio-LK mit Betreuern (von links) Eva-Anne Keller, Marie-Claire Gössel, Leon Kneip, Oriol Barth, Caroline Habert, Paula Fischer, Jana Kurz, Isabel Kraushaar, Tobias Reiners (Senckenberg), Jonas Hirschmann, Linus Henze, Thomas Röscher und Lehrkraft Hartmut Eifler.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de