Forschung am Unheilbaren

Gelnhausen
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Multiple Sklerose (MS), eine neurodegenerative Erkrankung des Immunsystems, schränkt viele der zum Teil noch jungen Betroffenen radikal ein.



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Ursächlich wird unter anderem der Abbau von isolierenden Bestandteilen der Nervenzellen beschrieben. Folgen der dadurch langsameren bis ausbleibenden Weiterleitung von Signalen sind Seh- und Gleichgewichtsstörungen, Taubheitsgefühle sowie Lähmungserscheinungen, die je nach MS-Form schubweise oder kontinuierlich folgend auftreten können. Was genau dazu führt, dass das Immunsystem die eigenen Nervenzellen angreift, lässt Forscher nach wie vor rätseln.

Um sich mit dem aktuellen Stand der MS-Forschung auseinanderzusetzen, unternahm der Biologie-Leistungskurs Q3.3 des Grimmelshausen-Gymnasiums unter der Leitung von Franziska Wöll am 17.12. 2018 eine Exkursion an das Institut für Neuroimmunologie der Universitätsmedizin Mainz. Dort wurden sie von den Postdoc-Wissenschaftlerinnen Frau Dr. rer. nat. Beatrice Wasser und Frau Dr. rer. nat. Katharina Birkner empfangen, die nach einem kurzen Vortrag über ihren Forschungsbereich (Inwiefern sind körpereigene Immunzellen wie z.B. T- und B-Zellen für den Abbau der Neuronen im Gehirn verantwortlich? Wie lassen sich diese Mechanismen unterbinden?) zu laborpraktischen Arbeiten übergingen. Nach einer Vorstellung der Standardanalysetechniken (z.B.: FACS - Färbung von humanen Blutzellen) folgte die Auswertung mittels zugehöriger Datenanalysesoftware. Am konkreten Beispiel konnte auch auf die Patch-Clamp-Methode eingegangen werden, die den Schülerinnen und Schülern bereits aus dem Kurshalbjahr Neurobiologie bekannt war. Neben dem sehr authentischen Einblick in das Arbeitsfeld der Wissenschaftlerinnen gewährten sie uns außerdem einen kleinen Einblick in bald zu veröffentlichende Ergebnisse. Man weiß bereits sehr viel über die Wirkmechanismen der MS, und die Behandlungsmethoden werden damit definitiv zielgerichteter, allerdings sei die „Entwicklung neuer Medikamente eben eine besondere Motivation zu forschen“, so Dr. Beatrice Wasser.

In einer abschließenden Fragerunde gab es Gelegenheit zum wissenschaftlichen Austausch mit Prof. Dr. med. Stefan Bittner, der als Leiter der Sektion Neuroimmunologie u.a. von seiner eigenen beruflichen Laufbahn erzählte. Dass Biologie, Biochemie, Chemie oder Bio-Medizin viele Berufsmöglichkeiten eröffnen können, ließ sich aufgrund des Schnuppertags am Forschungsinstitut bestätigen. Vielen Dank für den umfassenden Einblick und die „Preview“ zur aktuellen Forschung zum Thema „Multiple Sklerose“!


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