Wenn Musik und Sport sich näherkommen

Gelnhausen
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Seit März ticken die Uhren anders. Ein Virus stellt die Weltordnung auf den Kopf und als klitzekleinen Teil davon auch der Kreisrealschule Gelnhausen.



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Aktuell regelt der Hygieneplan 6.0 das Geschehen in den Schulen. Den Fachbereich Musik betreffen die Regelungen besonders, da laut Plan ein aktives Musizieren nur im Freien erlaubt ist. Eine große Herausforderung für unsere Schule mit Schwerpunkt Musik und ihren sieben aktiven Orchestern. Doch in gewohnt kreativer Manier stecken die beteiligten Kollegen Margit Mans, Armin Engel und Uwe Gesierisch und die Schulleitung den Kopf nicht in den Sand, sondern ersinnen Möglichkeiten, den praktischen Musikunterricht den Richtlinien entsprechend in seinem nun sehr eng eingepferchten Rahmen durchzuführen.

Eine Lösung fand sich Dank der Hilfe und Unterstützung der Sportkollegen. Nach Ortsbegehungen über das Schulgelände fand sich auf dem Sportgelände ein kleines Plätzchen, wo die Orchester musizieren können. Weit entfernt von den Klassen und gut gelüftet proben die sechs Bläserklassen derzeit am Kunstrasenplatz. Die Szene erinnert manche Male ein wenig an Zirkus oder Kirmes, wenn draußen auf der Sportanlage die verschiedenen Schulen mit ihren Kursen und Klassen rennen, Fußballakrobatik üben, turnen oder sich in Leichtathletik duellieren. Dies alles begleitet von Marschmusik, den ersten wackeligen Tönen am Instrument oder einem aktuellen Popsong, je nach Klassenstufe, und zwischen allem wird der Platz gepflegt, ein Spendenlauf aufgebaut und durchgeführt, Teamtrainings der Sozialpädagogen arrangiert. Alles Dinge die derzeit nur draußen möglich sind.

Manchmal hört man Applaus und „weiter so“-Rufe vom benachbarten Parkplatz des Coleman-Einkaufs-Viertels, wenn Klassen das Marschieren auf dem Fußballfeld im Stechschritt trainieren. Ungewöhnlich und skurril. Doch alle sind sich einig, es herrscht eine besondere, produktive, kreative Atmosphäre. Besondere Zeiten erfordern besondere Maßnahmen und damit rücken auch mal Sport und Musik zusammen. Und nebenbei werden die Musikkinder auch sportlich fitter, denn immerhin ist der einfache Weg vom Klassenraum zum Instrumentendepot und weiter zum Probenplatz weit mehr als 600m lang, da sind 10000 Schritte täglich eine Leichtigkeit.

Dank des angenehmen Spätsommers war dies alles möglich, doch wie es nun bei Frosttemperaturen weiter geht… die Kreisrealschule weiß es nicht und hofft auf das Hessische Kultusministerium.


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