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Im Rahmen des Geschichtsunterrichts der Jahrgangsstufe 8 führten Lehrerin Andrea Treppmann und Geschichtslehrer Christian Schindler - im historischen Kostüm eines Landsknechts des Jahres 1522 - die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8A1 am 20. Januar 2022 durch Gelnhausen.

Die Schülerinnen Frieda Eichhorn und Lena Henß schildern den kurzen Streifpunkt der Geschichte aus ihrer Sicht:

"Neugierig starteten wir an diesem nasskalten Tag mit Frau Treppmann und Herrn Schindler unsere Zeitreise ins Mittelalter. Das spätmittelalterliche Outfit unseres Reiseleiters passte perfekt dazu. Unser erster Halt war bei der Kinzig. Hier erzählte uns Herr Schindler, dass Gelnhausen um 1130 n. Chr. in Urkunden noch 'Geilenhusen' hieß, was wahrscheinlich so viel bedeutete wie 'Häuser auf gutem Gras'. Noch heute bezeichnet man Stellen, an denen Gras auf einer Weide üppig wächst, als Geilhaufen oder Geilstellen. König Barbarossa gründete 1170 n.Chr. die Stadt Gelnhausen. Straßen, umfassende Mauern und die Kaiserpfalz wurden gebaut und schlussendlich die Stadtrechte verliehen. Wir erfuhren, dass die Kinzig früher entlang des Schifftors verlief, um die Waren am Hafen ein- und abzuladen, denn die Kinzig war im Spätmittelalter schiffbar. Dies verwunderte einige Mitschüler und wir erfuhren, dass Flüsse früher wie Autobahnen waren. Man nutzte sie für den Transport von Waren und Personen. Allerdings waren die Flüsse des Mittelalters noch mäandrierend, sie waren also kurviger und wechselten nicht selten ihren Lauf. In späteren Jahren wurde die Kinzig begradigt.

An der Müllerwiese erfuhren wir die Bedeutung unserer Nachnamen, was sehr spannend war. Im späten Mittelalter entstanden zahlreiche unserer Nachnamen und man wusste zum Beispiel anhand des Nachnamens (z. B. Fischer oder Müller) den Berufsstand. Auch körperliche Merkmale unserer Vorfahren spiegeln sich in unseren heutigen Nachnamen wider. Unser nächstes Ziel war die Kaiserpfalz. Zuerst durften wir das Areal allein erkunden, bei der anschließenden Besprechung wurden wir von einem kleinen, aber starken Schneeregen überrascht, doch Herr Schindler erzählte trotzdem tapfer weiter. Er berichtete, dass die Kaiserpfalz zuerst für den Aufenthalt von Königen und Kaisern, für Hoftage und politische Zusammenkünfte genutzt wurde, jedoch etwa 100 Jahre nach ihrem Bau auch wieder schnell an Bedeutung verlor. Nach und nach wurde sie von den Bürgern abgetragen, da Baustoffe damals sehr teuer waren.

Und dann ging es zum Hexenturm. Dort sprachen wir darüber, dass er eigentlich 'Fratzenstein' hieß. In ihm wurde Schwarzpulver aufbewahrt. Er wurde außerdem rund gebaut, damit Kanonenkugeln abgewehrt wurden. Nach dem Spätmittelalter wurde er in der Zeit der Hexenverfolgung als Gefängnisturm genutzt. Von dort führte uns der Weg zur Marienkirche. Hier bat uns Herr Schindler, einmal um die Kirche herumzugehen und dann zu berichten, ob uns etwas aufgefallen wäre. Es ging dabei um die verschiedenen Baustile, die die Kirche trägt, den gotischen und den romanischen, was an Fenstern, Außenfassade und Türen zu erkennen ist. Nun gingen wir durch die engste Stelle der Handelsstraße 'Via Regia'. Ein Wandgemälde an einem der Häuser zeigt, dass dies die engste Stelle auf dem damaligen Handelsweg von Frankfurt nach Leipzig war. Diese Gasse heißt heute Pfarrgasse. Außerdem sprachen wir darüber, dass der Wald um Gelnhausen früher so nicht existierte, sondern die Hänge dort für den Weinanbau genutzt wurden.

Unser letztes Ziel war die Stadtmauer an der Stadthalle. Herr Schindler erzählte, dass eine Stadtmauer eine Siedlung zur vollwertigen Stadt machte, da sich die Einwohner dahinter vor Gefahren, wie zum Beispiel feindlichen Heeren, in Sicherheit bringen konnten. Sie wurden zu Bürgern, die innerhalb der Stadt geborgen leben konnten. Leider stehen nur noch ein paar Teile der Stadtmauer, weil sie im Dreißigjährigen Krieg größtenteils beschädigt wurde. Im Hochmittelalter und auch noch in der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg war Gelnhausen eine bedeutende und bekannte Stadt, die zeitweise reicher als das nicht weit entfernte Frankfurt war. Nach der Kriegszeit dauerte es sehr lange, bis unsere Heimat sich von dieser schrecklichen Zeit erholen konnte. Schließlich kamen wir zwar etwas verfroren, aber schlauer zur Schule zurück."


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