GGG: Vorstellung kanadischer Schulprojekte

Gelnhausen
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Das Grimmelshausen-Gymnasium bekam in diesem Monat durch die Gesellschaft für Kanadastudien in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine besondere Auszeichnung für die jahrelange Umsetzung kanadischer Schulprojekte.



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Da die alljährliche Tagung im letzten sowie in diesem Jahr aufgrund der Corona Pandemie in Grainau selbst ausfallen musste, wurde sie dieses Jahr vom 17.2. bis zum 19.2. virtuell abgehalten. Schwerpunkt der Tagung war die Thematik `Ecologies-Environments- Ethics`. Neben politischen Vertretern Kanadas durch die Botschafter der oben genannten drei Länder zeichnete sich das Programm durch eine Vielzahl nationaler und internationaler Referenten aus. Die Themenbereiche beinhalteten nicht nur ökologische Fragestellungen, sondern auch politische, ethische und literarische Themen.

Vertreten waren insgesamt Referenteninnen und Referenten von mehr als 30 kanadischen und europäischen Universitäten sowie zwei schulische Vertreter. Diese kamen aus Hessen, nämlich von der Carl-von-Weinberg-Schule in Frankfurt (Französisch) und sowie dem Grimmelshausen-Gymnasium (Englisch). Matthias Dickert, der das Grimmels vertrat, konnte hier in einem Grundlagenpapier seine kanadischen Schulprojekte vorstellen, die er mit unterschiedlichen Klassen und Kursen der Jahrgangsstufen 7 bis 12 im Zeitraum zwischen 2012 und 2022 durchgeführt hatte. Die zwölf Projekte, die er vorstellte, beinhalteten spezifisch kanadische Themen wie Geschichte, Literatur, Umweltthemen, die Rolle der `First Nations` sowie das Thema „sexueller Missbrauch durch die Zusammenarbeit von Politik und Kirche“, eine Thematik, die momentan nicht nur in Kanada, sondern auch hier in Deutschland diskutiert und kritisch reflektiert wird.

Kanada als Gegenstand des Unterrichts wurde hier meist fächerübergreifend bearbeitet und mit literarischen, historischen, ethisch-moralischen, geographischen und naturwissenschaftlichen Themenbereichen verknüpft. Die anstehende Diskussion im Plenum zeigte, dass Kanada als Gegenstand des regulären Fremdsprachenunterrichts nach dem Wegfall als `land of reference` oberflächlich betrachtet eine marginale Rolle zu spielen scheint. Dennoch kann dieses Land durch sich aus dem Unterricht entwickelte Projekte sowie die neuen Ansätze von bilingualem und fächerübergreifendem Unterricht weiterhin vielfältig und interessant erarbeitet und in den regulären Unterricht eingebaut werden.

Dies betrifft sowohl den Mittel- als auch den Oberstufenunterricht. Hier hat Franziska Wöll ebenfalls bereits erfolgreich gearbeitet und das Grimmelshausen-Gymnasium wurde so breit aufgestellt. Besonders wichtig ist hierbei der Kontakt zur Eagle River School und zur Eagle River High School in Alberta, mit denen schon verschiedene Projekte im Fach Biologie (Virtual Science Lab) realisiert werden konnten. Matthias Dickert sieht die Präsentation der kanadischen Unterrichtsprojekte nicht nur als eine besondere Auszeichnung für die Schule, sondern auch als großes Lob für das außerordentliche und qualitativ hoch anzusetzende Engagement aller beteiligten Schülerinnen und Schüler sowie als Produkt der jahrelangen engen Zusammenarbeit mit dem Marburger Zentrum für Kanadastudien unter der Leitung von Professor Dr. Martin Kuester, bei dem er sich genauso explizit bedankt wie bei Frau Dyrschka, seiner Ansprechpartnerin in der Kanadischen Botschaft in Berlin.

Die besondere Bedeutung des Grimmelshausen-Gymnasiums als Lernort für Kanada in Deutschland wurde explizit auch von der an der Tagung anwesenden Vertreterin der Kanadischen Botschaft in Berlin hervorgehoben, was Matthias Dickert als besondere Auszeichnung der Schule ansieht. Alles in allem zeigte sich auf dieser Tagung, dass das Grimmels auf eine erstaunlich vielfältige Anzahl kanadischer Projekte zurückgreifen kann. Diese können, und da war sich auch das Plenum in der anschließenden Diskussion sicher, durch die neuen und vielfältigen Möglichkeiten des bilingualen und fächerübergreifenden Unterrichts in Projektform weiter ausgearbeitet werden.


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