August Gaul und Ernst Barlach (1870-1938), der Meister einprägsamer Gewand-Figuren, engagierten sich beide in der Berliner Secession: Sie stellten dort ihre Werke aus und waren beide im Vorstand der Künstlervereinigung tätig. Auch standen beide bei dem einflussreichen Kunsthändler Paul Cassirer unter Vertrag und wurden durch seine Kunstvermittlung protegiert und einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Zudem gehörte Ernst Barlach dem Gremium an, das von August Gaul dazu bestimmt worden war, nach seinem Tod die Nachlasspflege seines bildhauerischen Schaffens zu betreiben.
Darüber hinaus untersucht der Vortrag, inwiefern es auch auf künstlerisch-gestalterischer Ebene Übereinstimmungen gibt, etwa in der Formensprache. Ziel der Werkinterpretationen ist es stilistische und inhaltliche Divergenzen und Kongruenzen anschaulich zu machen. Dabei steht die Frage im Raum, ob Gauls Credo: Ich will gar nicht die Natur pedantisch imitieren, sondern das Typische und ihren seelischen Kern festhalten, auch auf die Kunst Barlachs anzuwenden ist.
Der Vortrag ist kostenfrei. An den Vortragsabenden hat das Museum Großauheim von 17-19 Uhr geöffnet.
Informationen und weitere Termine im Rahmen der Sonderausstellung "August Gaul. Weil es mich freut. Plastik und Grafik zum 150. Geburtstag" finden sich im Veranstaltungskalender der Stadt Hanau unter www.museen-hanau.de.
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