Dr. Gerhard Morlock wird 90

Großauheim
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Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) erinnert sich noch gut daran, wie Dr. Gerhard Morlock im September 2017 anlässlich der Diamantenen Hochzeit mit seiner Frau Waltraud spontan 3000 Euro für die Wiederherstellung der zuvor gestohlenen Gedenktafeln auf dem Hanauer Hauptfriedhof gespendet hat.



Dieser "vorbildliche Bürgersinn" sei typisch für Morlock, sagt Kaminsky jetzt anlässlich dessen 90. Geburtstags am 12. Oktober. Gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteherin Beate Funck würdigt er die Verdienste des ehemaligen FDP-Kommunalpolitikers aus Großauheim.

So erinnern beide daran, dass sich Dr. Morlock bei der hessischen Landesregierung beharrlich für die Sanierung der Wilhelmsbader Arkadenbauten eingesetzt habe. Als Vorstandsmitglied des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Hessen e.V. habe sich der Jubilar viele Jahre dafür eingesetzt, dass sich Schutzbedürftige geborgen fühlen können. Dr. Morlock sei es zudem "entscheidend mit zu verdanken", dass die Thermoselect–Müllerverschwelungsanlage in Hanauer Hafen verhindert wurde. Er habe die Einrichtung der Psychiatrie im Klinikum Hanau angestoßen und sei maßgeblich an der Gründung der Brüder-Grimm-Berufsakademie beteiligt gewesen, was zugleich die Staatliche Zeichenakademie in ihrem Bestand gesichert habe. "Die Liste der Verdienste für die Gemeinschaft ist lang, ohne dass sich Dr. Morlock dabei in den Vordergrund gespielt hätte", hebt OB Kaminsky in seiner Laudatio hervor.

Vorsteherin Funck würdigt das frühere kommunalpolitische Wirken des 90-Jährigen "im Main-Kinzig-Kreis zum Wohl Hanaus": Beeinflusst durch politische Persönlichkeiten wie Theodor Heuss und dessen Aussage "Demokratie braucht Demokraten" sei Dr. Morlock 1972 in die FDP eingetreten. Ab 1974 übernahm er verschiedene Funktionen im Vorstand der FDP Hanau und des Main-Kinzig-Kreises. Mit Bildung des Main-Kinzig-Kreises 1974 wurde er in den Kreistag gewählt, dem er bis 1987 angehörte, zuletzt als Fraktionsvorsitzender.

Der gebürtige Stuttgarter Dr. Gerhard Morlock kam 1962 nach Hanau, weil er bei Degussa arbeitete. "Sein Sohn Thomas führt gewissermaßen die kommunalpolitische Familientradition fort - als hauptamtlicher Stadtrat", so endet die Laudation von Kaminsky und Funck.


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