Schick und schlau: Die Kunst der Diplomatie

Hanau
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Die Krawatte sitzt, die Positionspapiere sind geschrieben, der Resolutionsentwurf der Ukraine zum „Verbot der Neuentwicklung von Massenvernichtungswaffen“ ist in einem mehrseitigen Endlossatz diplomatisch geschliffen formuliert - so vorbereitet betrat Jan Peppler (16 Jahre) am Donnerstag, den 14. März gegen 5 Uhr morgens Gleis 7 am Hanauer Hbf, um zusammen mit seinen 41 Mitschülerinnen und Mitschülern von der Hohen Landesschule Hanau (HOLA) in den Zug nach Kiel zur größten deutschsprachigen UN-Simulation für Schüler einzusteigen.



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Dort debattierten die jungen Hessen bei Model United Nations Schleswig-Holstein (MUN-SH) dann in neun simulierten Gremien der Vereinten Nationen aktuelle Themen der internationalen Politik. Die 450 Delegierten kamen aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus deutschen Auslandsschulen in China, Großbritannien, Italien und der Türkei. Doch sie vertraten nicht ihre Herkunftsländer, sondern Nichtregierungsorganisationen oder Staaten, für die sie sich vorher beworben hatten. Dabei kam es darauf an, deutlich zu machen, warum man diese Organisation oder diesen Staat vertreten möchte und warum man der Ansicht ist, dafür auch geeignet zu sein.

In Hörsälen der Universität Kiel besuchten die Delegierten am ersten Konferenztag politik- und wirtschaftswissenschaftliche sowie völkerrechtliche Vorträge zu den teilweise recht komplexen Konferenzthemen. In den drei Folgetagen versuchten sie, aus der Position ihrer Länder heraus eine mehrheitsfähige Resolution zu dem Thema ihres Gremiums zu verabschieden.

In der simulierten UN-Klimakonferenz ging es darum, ein Folgeabkommen zum Pariser Klimavertrag zu verabschieden. „Ein schwieriges Unterfangen“, resümierte Alexander Kondritz, der für den kleinen Karibikstaat St. Kitts und Nevis im Gremium saß. „Doch dank seiner gewissenhaften Vorbereitung und des intensiven Austauschs mit Nachbarstaaten gelang es Alexander, die Position seines kleinen Landes in die Konferenz einzubringen“, freut sich sein Lehrer Stefan Prochnow von der HOLA.

Im Rahmen der Konferenz stellten sich auch verschiedene Organisationen und Aktionsbündnisse vor, zum Beispiel Amnesty International, Viva con Agua, der Landesjugendring und die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen. Denn schließlich genügt es bei realen Problemen nicht, nur fiktive Lösungen im Rahmen einer Simulation zu formulieren.

Foto: „Welches der nachhaltigen Entwicklungsziele ist für Sie besonders wichtig?“ Für HOLA-Schüler Alexander Kondritz (links) der Schutz der Meere, für Lasse Matern (Mitte) die internationale Zusammenarbeit und für HOLA-Lehrer die „Hochwertige Bildung“.


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