Staatlich geprüfte Techniker verabschiedet

Hanau
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Kürzlich absolvierten wieder 33 Studierende der Fachschule für Technik an der Ludwig-Geißler-Schule, LGS, erfolgreich die Ergänzungsausbildung „Technische Betriebswirtschaft“.



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Ein halbes Jahr drückten sie dafür noch einmal in Vollzeit die Schulbank, nachdem sie schon zwei Jahre lang die Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker hinter sich gebracht hatten. In einer kleinen Feierstunde, die Corona bedingt in zwei getrennten Veranstaltungen ablief, überreichte der Abteilungsleiter der Technikerschule, Hans Joachim Götz, die Abschlusszeugnisse. Bei dieser Gelegenheit wurden auch die Jahrgangsbesten geehrt. Janosch Janurek, Julian Franz und Philipp Wissel erreichten jeweils einen Notendurchschnitt von 1,0. Klassenleiterin Susanne Kämmerer wies in Ihrer Ansprache darauf hin, dass zu den technischen Kenntnissen als Staatlich geprüfte Techniker*in auch Grundlagen der Betriebswirtschaft gehörten, um unternehmensgerechte Produkte zu generieren. Deshalb lernen angehende Technische Betriebswirte beispielsweise, wie man aus einer Produktidee ein marktfähiges Produkt mache. Denn eine Idee allein sei nichts wert, wenn sie sich nicht verkaufen lasse, und umgekehrt könne ein Unternehmen nur mit qualitativ guten Produkten Umsätze generieren, machte Kämmerer deutlich. Außerdem sei es heute von hoher Dringlichkeit, das Thema Nachhaltigkeit nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich rentabel anzugehen. Dass die Absolventen nach ihrer Ausbildung dazu durchaus in der Lage seien, haben sie mit der erfolgreichen Durchführung einer Projektarbeit gezeigt, die im Rahmen der Ergänzungsausbildung erforderlich ist. So wurde beispielsweise eine autarke Elektroladestation für den privaten Gebrauch konzeptioniert und auf ihre Wirtschaftlichkeit hin geprüft. In vielen Projekten geht es auch um die Optimierung von Produktionsprozessen, die den Unternehmen nicht nur Kosten spart, sondern sich auch positiv auf die Umwelt auswirkt, in dem Ressourcen effizienter und schonender genutzt werden.

Klassenleiter Elmar Schäfer bedauerte, dass aufgrund des verlängerten Lockdowns und der strengeren Coronamaßnahmen eine gemeinsame Abschlussfeier leider nicht möglich gewesen sei. Dennoch wollten sich die Klassenleiter persönlich von den Absolventen verabschieden und sie zu ihrer bestandenen Prüfung beglückwünschen. „Wenn Sie möchten, können wir uns im Sommer, wenn es die Pandemielage wieder zulässt, ja noch einmal treffen, um Ihren Abschluss "gebührend" zu feiern. Dann könnten Sie uns auch berichten, wie es beruflich mit Ihnen weitergegangen ist“, bot Schäfer den Betriebswirten an, die teilweise sehr weite Anfahrtswege in Kauf genommen hätten, um am Unterricht der Ergänzungsausbildung teilzunehmen. Das liege einfach daran, dass der Ergänzungsunterricht einerseits nur an wenigen Fachschulen angeboten wird und andererseits an der LGS auch das Zusatzangebot mit Prüfung zur Qualitätsfachkraft und zum Qualitätsbeauftragten angeboten werde. Dadurch erhöhten sich auch die Bewerbungschancen um eine entsprechende Arbeitsstelle, so Abteilungsleiter Götz.

Die LGS bietet die Qualifizierung zum „Staatlich geprüften Techniker“ aber nicht nur in Vollzeit, sondern auch in Teilzeit an. Dort findet der Unterricht von Montag bis Donnerstag in den Abendstunden von 17:30 Uhr bis 20:30 Uhr statt und erstreckt sich dann über vier Jahre. Der erfolgreiche Abschluss zum „Staatlich geprüften Techniker“ eröffnet außerdem die Möglichkeit zu einem fachgebundenen Studium an einer Hochschule in Hessen. Bei einem entsprechenden Notenbild und einer Zusatzprüfung im Fach Mathematik erhalten die Studierenden die bundesweit geltende Fachhochschulreife. Nach Abschluss der Ausbildung zum Staatlich geprüften Techniker können Absolventen der Technikerschule die Ergänzungsausbildung im Schwerpunkt „Technische Betriebswirtschaft“ anstreben. Für Staatlich geprüfte Techniker dauert diese Ergänzungsausbildung ein Jahr in Teilzeitform oder sechs Monate in Vollzeitform. Voraussetzung für die Aufnahme in die Fachschule für Technik ist der Abschluss in einem einschlägigen Ausbildungsberuf des entsprechenden Berufsfeldes und eine Berufstätigkeit von mindestens einem Jahr.

Foto (von links): Philipp Wissel, Julian Franz und Janosch Janurek gehören mit je einem Notendurchschnitt von 1,0 zu den Jahrgangsbesten, hier mit der Klassenlehrerin Susanne Kämmerer.


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