Nachdenken über Rassismus

Hanau
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Vor einem Jahr hat uns das rassistisch motivierte Attentat in Hanau erschüttert.



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Dem Schock über dieses Attentat folgte die Coronapandemie, die eine weitere Auseinandersetzung mit Rassismus vorerst auch im Unterricht verhinderte. Auf dem Verzicht, sich mit dem Rassismus auseinanderzusetzen, wollten es an der Hohen Landesschule Hanau (HOLA) die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Geschichte der Jahrgangsstufe 12 unter Leitung von René Marschall aber nicht beruhen lassen.

Ausgehend von der gemeinsamen Lektüre von Tupoka Ogettes Buch „exitRACISM“ und einer Onlineumfrage im Dezember 2020, an der 210 Personen aus dem Schulumfeld teilgenommen hatten, wurde deutlich, wie relevant und wichtig dieses Thema ist. Immerhin gaben in der Umfrage 77 % der Befragten an, selbst bereits eine rassistische Handlung im Alltag erlebt zu haben. Das Spektrum reichte hier von vermeintlich gut gemeinten, aber dennoch rassistischen Worten, bis hin zu Gewalt und Gewaltandrohung. Zugleich gaben 36 % der befragten Personen an, sich noch nie rassistisch verhalten zu haben. Die Erkenntnisse der aktuellen Rassismusforschung legen aber nahe, dass diese Selbsteinschätzung leider unrealistisch ist.

Um hier Aufklärungsarbeit zu leisten und eine längst überfällige Diskussion auch an der Hohen Landesschule anzustoßen, erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler von November 2020 bis März 2021 vorwiegend im Distanzunterricht eine Plakatausstellung. Auf den Plakaten werden unter anderem Fragen wie: „Was ist Rassismus?“, „Wie wirken rassistische Aussagen und Handlungen?“, „Wie entstand der Rassismus als Weltanschauung?“ oder auch: „Warum ist Rassismus ein Teil der deutschen Vergangenheit und Gegenwart?“ gestellt und beantwortet. Jedes Plakat verweist zur vertiefenden Auseinandersetzung mit der Thematik auf geeignete Podcasts, Youtube-Videos oder auch Blogs und Webseiten, die vor allem für Kinder und Jugendliche geeignet sind. Begleitet wird die Ausstellung durch eine Onlinerallye, mit der jede Besucherin und jeder Besucher das eigene rassismuskritische Wissen testen kann.

Nachdem die Ausstellung zunächst von März bis Mai 2021 im Forum der Hohen Landesschule zu sehen war, freuen sich die Schülerinnen und Schüler besonders darüber, dass die Plakate nun im Historischen Museum Hanau Schloss Philippsruhe zu sehen sind. So ergänzen die Ergebnisse ihrer Arbeit die Ausstellung „Leben im Krieg“ und schließen sich an die Beiträge der Stadtlaborausstellung „Ich sehe was, was du nicht siehst. Rassismus, Widerstand und Empowerment“ des Historischen Museums Frankfurt an.

Ein ganz besonderes Erlebnis für die Schülerinnen und Schüler des Geschichtskurses war die exklusive Führung durch die Ausstellung mit vielen interessanten Erklärungen zur Ausstellungskonzeption und zu Inhalten durch die Kuratorin und wissenschaftliche Direktorin der Städtischen Museen Frau Dr. Victoria Asschenfeldt sowie den wissenschaftlichen Volontären Frau Viktoria Pfeifer und Herrn Markus Laufs. Im Rahmen dieser Führung wurden selbstverständlich auch die eigenen Werke in den Räumlichkeiten des Schlosses wiederentdeckt.

Foto: Der Leistungskurs Geschichte (Jg. 12) der Hohen Landesschule vor dem Museum Schloss Philippsruhe. Vorne rechts: Studienrat René Marschall, hintere Reihe, dritte von rechts: Dr. Victoria Asschenfeldt.

Foto: Dr. Victoria Asschenfeldt bei der Führung des Leistungskurses Geschichte der HOLA durch die Ausstellung.

Foto: Schülerinnen und Schüler des Geschichtsleistungskurses im Historischen Museum Schloss Philippsruhe.


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