Ein Auge für den öffentlichen Raum

Hanau
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Es ist Montagmorgen und eigentlich hätten die zwölf Schülerinnen der 12. Klasse jetzt Unterricht an der Otto-Hahn-Schule.



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Stattdessen pirschen sie mit ihren professionellen Kameras durch die Frankfurter Altstadt auf der Suche nach ungewöhnlichen Fotomotiven. Ihren Sinn für das fotografische Sehen haben sie zuvor im Fotografie Forum Frankfurt geschult, in einer Ausstellung im Rahmen der Triennale „RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain“. Zum Beispiel ließen sie sich von dem Fotografen Akinbode Akinbiyi inspirieren, der mit der Kamera das sich verändernde Leben in Nigeria und in Deutschland beobachtet und den Blick auf unspektakuläre Straßenszenen richtet.

Drei weitere Tage übten sich die Schülerinnen in der Hanauer Innenstadt und in der Umgebung der Otto-Hahn-Schule in Street Photography - einer Fotografie, die im urbanen öffentlichen Raum entsteht, auf Straßen, in Geschäfte oder Cafés hineinblickend, Passantengruppen oder Einzelne herausgreifend, oftmals als Momentaufnahme oder auch dokumentarische Milieustudie.

Der Kölner Fotokünstler Wolfgang Zurborn und die Kunstvermittlerin Jutta Stocksiefen leiteten die jungen Menschen darin an, ihre jeweils ganz eigene Bildsprache zu entwickeln. Aus teils mehreren hundert Fotos, die am Vormittag von jeder Einzelnen gemacht wurden, wählte Wolfgang Zurborn die interessantesten aus, die am Folgetag von der ganzen Gruppe kritisch gewürdigt wurden. Auf einem großen Bildschirm in der Schule betrachtet, entfalteten die Bilder eine Tiefenschärfe und Körperlichkeit, wie die Jugendlichen sie von ihrem Handybildschirm nicht gewohnt sind, auf dem Fotos täglich betrachtet, geteilt und auch wieder gelöscht werden. Die nun mit der Digitalkamera gemachten Fotos wollen länger betrachtet werden. So widmete sich der letzte Tag der Sichtung der besten Fotos. Mit kleinformatigen Ausdrucken übten die Schülerinnen eigene Ausstellungen zu gestalten und ihre Lieblingsbilder in einen Dialog mit einander treten zu lassen.

Die Schülerinnen waren begeistert von der Gelegenheit, von einem Profi angeleitet ihre eigene fotografische Handschrift zu finden. Und ihre Lehrerin Elke Conert war beeindruckt von der hohen Qualität der Arbeiten. Über Bildkomposition muss sie im Unterricht nicht mehr viele Worte verlieren. Es ist viel spannender, den Klassenraum zu verlassen und es die Schüler und Schülerinnen über das eigene Tun selbst herausfinden zu lassen. Der fünftägige RAY Junior Fotografie-Workshop wurde vom Kulturfond Frankfurt RheinMain ermöglicht. Die Otto-Hahn-Schule war eine von sechs teilnehmenden Schulen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet.

Foto: Jessica Pilz fotografiert von Hannah Lamp.

Foto: Momentaufnahme fotografiert von Jessica Pilz.


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