„Ganz nah“ sei Dänemark an diesem Ostseestrand gewesen und doch unerreichbar fern für die Menschen in der DDR. Siegfried Wittenburg, Fotograf und Autor, beendete seinen Vortrag am Mittwoch, den 22.06.22, vor den Schülerinnen und Schülern der E-Phase mit dem Satz: „Das Versprechen einer Utopie war eine Lüge.“

Auf Grundlage von zahlreichen persönlichen Fotografien versuchte Wittenburg, der in der DDR auch die Berufsausbildung junger Menschen begleitete, den HOLAnern einen Eindruck davon zu vermitteln, was es bedeutete, in einem totalitären Staat aufzuwachsen. Immer wieder drehten sich seine Ausführungen um die Einschränkung von Freiheit, die manche bis zur Selbstentfremdung geführt habe, weil sie nicht sagen und tun durften, was sie wollten. „Was ist das für ein Staat, der seinen Bewohnern das Singen und Musizieren auf offener Straße ohne Genehmigung verbieten musste?“, fragte Wittenburg.

Schließlich, als sich im Jahr 1989 immer mehr Bürgerinnen und Bürger der DDR über die offensichtlichen Wahlfälschungen empörten, habe sich der Staat bewaffnet. Aber auf friedlich demonstrierende Menschen mit Kerzen in der Hand habe man sich nicht vorbereitet gehabt, erklärte Wittenburg, der selbst Teilnehmer bei den Rostocker Friedensmärschen gewesen war.
Ferner betonte er vor den Schülerinnen und Schülern den Wert der Bildung in der Gegenwart, da nur auf diese Weise Informationen hinterfragt werden könnten: Keine Maschine der Welt könne die Wahrheit von der Lüge unterscheiden.

Mit einem Vergleich zu den Demos der Fridays for Future-Bewegung forderte Wittenburg schließlich seine Zuhörerinnen und Zuhörer auf, die eigene Zukunft zu gestalten und politisch aktiv zu bleiben. Der Besuch Wittenburgs wurde begleitet von der Ausstellung seiner Fotografien unter dem Titel „Leben in der Utopie“ im Foyer der HOLA.

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Siegfried Wittenburg, Fotograf und Autor, war zu Gast an der Hohen Landesschule, um vor Schülerinnen und Schülern der 11. Klassen über seine Erfahrungen als DDR-Bürger zu berichten.


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