Der Hospiztag ist ein kooperatives Projekt aus den Fachbereichen Religion und Ethik in Zusammenarbeit mit dem ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Hanau.

An einem sonnigen Vormittag wurde die Veranstaltung in der Aula der Oberstufe von Edith Schneider und Juliane Carriero eröffnet. Die anwesenden Schüler*innen hörten gespannt den einleitenden Sätzen der Hospizmitarbeiter zu. Frau Schwanebeck, Koordinationsfachkraft vom Hospizdienst, sowie einige ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen, stellten zunächst in einer Plenumsphase ihre Arbeit vor. Der Hospizdienst in Hanau begleitet Familien von Kindern, die eine tödliche Diagnose gestellt bekommen haben. Sie unterstützen dabei die Familien teilweise über Jahre hinweg. Sabine und Michael, zwei Ehrenamtliche, erzählten, dass sie sich als „Auftragsdurchführer“ fühlen. Sie versuchen die Aufgaben zu übernehmen, die die Familien ihn geben, zu denen sie selbst keine Kraft haben, seien es Spielenachmittage, kleine Botengänge, Anrufe oder eben die gemeinsame Planung der eigenen Beerdigung der todkranken Kinder. Es stellte sich heraus, dass die angesprochenen Themengebiete sehr vielschichtig sind.

Aus diesem Grund fanden nach der Plenumsphase in Kleingruppen intensive Gespräche zwischen den Ehrenamtlichen und den einzelnen Religions- bzw. Ethikkursen statt. Die Schüler*innen haben zuvor im Unterricht zusammen mit ihren Lehrkräften Fragen vorbereitet, die sie den Hospizmitarbeiter*innen stellen wollten. Hier war Raum und Zeit für weitere allgemeine und persönliche Fragen. Ein Impuls, der alle Kleingruppen durchdrang, war: „Ich packe meinen Koffer zu meiner letzten Reise – und was nehme ich mit?“ Die Schüler*innen wurden während der Veranstaltung somit nicht nur über die wertvolle Arbeit der Hospizmitarbeit informiert, sondern sie wurden auch zum Nachdenken angeregt, wie sie selbst ihren letzten Weg gestalten wollen. In den Gesprächen wurde klar, dass der Tod zwar in der Regel eine Zeit der Trauer und Schwere ist, aber auch zum Leben dazu gehöre und es nicht verkehrt sei, sich bereits Gedanken über den eigenen Tod zu machen. Eine Schülerin, die diese Arbeit bisher nicht kannte, fand es darum umso schöner zu wissen, dass es Menschen gebe, die einem auf dem letzten Weg begleiten. Sie habe viel Respekt vor den Ehrenamtlichen, denn ihr war gar nicht bewusst, wieviel Arbeit und Aufwand dahinterstecke. Besonders diese stetige Begleitung schätzen auch viele Angehörige. Das wurde in den Gesprächen immer wieder klar. Aus der Veranstaltung konnten die Schüler*innen auch mitnehmen, dass sie mehr die kleinen Dinge in ihrem Leben schätzen lernen und dankbar darüber sein können, wenn sie Zeit mit ihrer Familie oder Freunden verbringen können.

Am Ende von diesem spannenden kooperativen Projekt verließen die Schüler*innen die Räume mit vielen neuen Eindrücken über den Umgang mit Sterben und Tod. Die Hospizmitarbeiter*innen und die anwesenden Lehrkräfte äußerten die Wünsche das Projekt unbedingt beibehalten zu wollen und zukünftig noch mehr Zeit für die persönlichen Gespräche zu haben, um den Schüler*innen einen noch intensiveren Austausch zu ermöglichen.

hospitagottoaz


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