Paradiese aus Menschenhand

Die Klasse 5D mit ihrem Baum, gestalteten Plakaten und ihrer Klassenlehrerin Cathrina Ullmann (rechts).

Hanau
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Unter dem Motto „Vielfalt für den HOLA-Campus“ haben Schüler*innen der Jahrgangstufe 5 und 6 sowie Lehrkräfte Patenschaften für alte Obstsorten übernommen und am Donnerstag eine Streuobstwiese mit 15 Obstbäumen auf dem Gelände der HOLA angelegt.



„Das Projekt Streuobstwiese ist schon lange ein Anliegen der HOLA-Schulgemeinschaft“, berichtet Max Ostermeier, der an der HOLA für den Bereich Bewegung und Campusgestaltung zuständig ist, „dank vieler Unterstützerinnen und Unterstützern, sowie dem Beitrag des Vereins Freunde und Förderer der HOLA, wurde das Projekt nun endlich in die Tat umgesetzt.“ Die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 5 und 6 haben mit viel Eifer letzte Woche gelernt, welche Schritte zum Pflanzen eines Baumes wichtig sind: vom Pflanzloch graben, über das „Einschlämmen“ der Wurzeln, bis bin zum fachgerechten Anbinden der Bäume und Anbringen eines Schutzes gegen Wildverbiss. Ohne gute Arbeitsteilung, Kooperation und Zusammenarbeit hätten die Schülerinne und Schüler ihr Ziel nicht erreicht. Damit haben sie ganz praktisch einen Beitrag zum sozialen Lernen und zum Umweltschutz geleistet.

Erstaunt registrierten die Schülerinnen und Schüler beim Graben, dass Erde nicht nur aus Dreck und Steinen besteht, sondern eine Vielzahl von Kleinstlebewesen beherbergt. So wurde für sie erfahrbar, dass Erde eine kostbare und lebendige Grundlage für alle Lebewesen darstellt. „Streuobstwiesen sind Paradiese aus Menschenhand“, erzählt die Biologin und Fachbereichsleitung der Naturwissenschaften Swantje Stein-Hellmann, „mehr als 1000 wirbellose Tierarten kann ein einzelner Apfelbaum beherbergen - Schmetterlinge, Käfer, Ameisen, Wespen, Würmer und Schnecken, dazu kommen bis zu 40 heimische Vogelarten und viele Säugetierarten“. Während der einzelne Baum zahlreiche Tiere unterstützt, versorgte die Streuobstwiese traditionell ein ganzes Dorf mit ihrem vielfältigen Angebot.

So leistete eine gemeinsame Streuobstwiese einen wesentlichen Beitrag zur Ernährung und mit dem Apfelwein auch zu mancher, vergnügter Geselligkeit. Neben der gesunden Ernährung, der Geselligkeit, der verlässlichen Planung für zukünftige Generationen, kommen heute noch Aspekte des Natur- und Klimaschutzes dazu. Denn die aktuelle Klimakonferenz mahnt zum raschen und tatkräftigen Handeln, die HOLA Streuobstwiese erfüllt genau diese Aufforderung. Damit ist nun ein weiterer Baustein des Nachhaltigkeitskonzepts der HOLA auf dem Campus umgesetzt, der neben dem gründen Klassenzimmer auch schuleigene Bienen beherbergt. Im Frühjahr sollen Hochbeete mit Kräutern und Gemüse für die Schulküche sowie insektenfreundliche Blühwiesen angelegt werden, auch insektenfreundliche Staudenbeete sowie Insektenhotels sind in der Planung.

Ein großer Dank geht auch an das Gartencenter Löwer, der uns mit 300 bienenfreundlichen Frühblühern unterstützt hat. So wird die Streuobstwiese im Frühjahr in voller Pracht erblühen. Über Kooperationen zur Unterstützung des Nachhaltigkeitskonzeptes oder Sachspenden, wie bienenfreundliche Stauden, sowie sachbezogene Geldspenden freut sich die Schulgemeinschaft sehr. Fragen oder Wünsche zur Unterstützung bitte an S. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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Die Klasse 5D mit ihrem Baum, gestalteten Plakaten und ihrer Klassenlehrerin Cathrina Ullmann (rechts).

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Impressionen der neuen Bäume auf dem HOLA-Campus.


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