Hohe Bildschirmzeit bedeutet nicht zwangsläufig Mediensucht

MedienScout Tobias Maier (Klasse 10F der Hohen Landesschule) stellte der interessierten Schülerschaft am SAFER INTERNET DAY eine Präsentation zum Thema Mediensucht vor.

Hanau
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Am 7. Februar wird weltweit der SAFER INTERNET DAY begangen. Dies ist ein Aktionstag, der sich der Internetsicherheit widmet.



Anlässlich dieses Tages haben es sich die MedienScouts der Hohen Landesschule Hanau (HOLA) zur Aufgabe gemacht, ihren Teil zu diesem Tag beizutragen. Die MedienScouts sind Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen an der HOLA, die sich für die Themen Digitalisierung und Internet interessieren und ihr Wissen über die Digitalisierung und ihre Folgen im Rahmen eines Wahlunterrichts vertiefen. Dieses Wissen geben sie über den Unterricht hinaus an die Schulgemeinde weiter, so auch am 7. Februar 2023.

Abgestimmt auf das Präventionsprogramm der Schule haben die Schülerinnen und Schüler des Wahlunterrichts MedienScouts in diesem Jahr das Thema „Mediensucht“ aufgegriffen und aufgearbeitet. Wissenswertes zur Mediensucht wurde interessierten Schülerinnen und Schülern in den beiden großen Pausen an einem Stand in der Schule näher gebracht. Hauptbotschaft dabei war, dass „eine hohe Bildschirmzeit nicht gleich für eine Mediensucht“ spricht, wie Patrick Ratzka, Leiter des Wahlunterrichts MedienScouts, betonte. Ratzka, zugleich Lehrer und Medienbeauftragter der HOLA mit den Schwerpunkten Jugendmedienschutz und Medienerziehung, ergänzte jedoch, dass das Internet durch seine attraktiven Angebote und Möglichkeiten dazu verleiten könne, mehr Zeit dort zu verbringen, als man eigentlich wolle. Und selbst eine bestmögliche Nutzung der digitalen Endgeräte im Sinne der Bildung sorge dafür, dass womöglich nicht mehr genug Zeit am Tage übrig bleibe, um das zu tun, was eigentlich für Heranwachsende wichtig wäre: nämlich altersangemessen geistige und körperliche Erfahrungen zu machen und zu reifen. Stehe Letzteres im Vordergrund und versteht man Technik und digitale Endgeräte als Mittel, um diese Entwicklungsprozesse zu unterstützen, sei alles „im grünen Bereich und selbst eine Vielnutzung sei unproblematisch“, so Ratzka.

„Treffen aber die Angebote der digitalen Welt auf junge Menschen, welche die echte, analoge Welt nicht mehr verstehen können oder wollen, weil sie z. B. die Anforderungen oder Andersartigkeit überfordert, dann besteht die Gefahr, dass sie dieser Welt den Rücken zukehren und in das Digitale flüchten“, warnt Ratzka. Die Möglichkeit, sich in einem Computerrollenspiel als jemand anderes ausgeben zu können oder Belohnungen und Anerkennung zu bekommen, würde diesen Schritt in die Sucht noch befördern.

Anhand von selbst erstelltem Anschauungsmaterial wurde den Mitschülerinnen und Mitschülern klar, worin die Verlockungen und somit Suchtmittel des Internets bestehen und welche Einstellungen und Eigenschaften bei Menschen eine mögliche Abhängigkeit befördern. Abschließend gab es für die Interessierten noch eine Möglichkeit, ihr neu erworbenes Wissen zu überprüfen. Auf einer Digitaltafel wurden Aussagen von Jugendlichen präsentiert und die Teilnehmenden diskutierten eifrig, ob es sich noch um normale Nutzer handele oder ob hier schon ein Suchtverhalten festzustellen sei. Diese Diskussion diente laut Ratzka auch dazu, die Schülerinnen und Schüler innerhalb ihrer Lerngruppe zu sensibilisieren, um somit früh erkennen zu können, ob sich jemand aus der Gemeinschaft zurückziehe. Insgesamt waren die MedienScouts mit großem Engagement dabei und freuten sich, ihr Wissen an die Mitschülerinnen und Mitschüler weitergeben zu können.

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MedienScout Tobias Maier (Klasse 10F der Hohen Landesschule) stellte der interessierten Schülerschaft am SAFER INTERNET DAY eine Präsentation zum Thema Mediensucht vor. 


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