Internationale Politik. Erleben. Verstehen. Gestalten.

Kira Blum legt für "Nordamerika" strategische Operationen auf dem Kartentisch vor den Augen von Jugendoffizier Alexander Schäbler.

Hanau
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„Erleben. Verstehen. Gestalten.“ Das ist das Motto des Planspiels „Politik und internationale Sicherheit“ (Pol&iS), das die Hohe Landesschule Hanau (HOLA) und die Albert-Einstein-Schule Maintal (AES) mit den Jugendoffizieren des Bundeswehr vom 4. bis 6. Juli 2023 in Gemünd-Vogelsang (Eifel) durchgeführt haben. 



Die Schüler vertreten dabei in Dreiergruppen (Regierungschef und Umweltminister, Staatsminister, Wirtschaftsminister) eine von 13 verschiedenen Weltregionen. Das Ziel ist, Frieden und Sicherheit zu gewähren und dabei gleichzeitig die ökonomischen Bedürfnisse zu befriedigen. Auch der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen darf nicht außer Acht gelassen werden. 

Die Regierungschefs versuchen, mit politischen Programmen auf aktuelle oder fiktive Nachrichten zu reagieren, die die Jugendoffiziere in die Simulation einbringen. Die Wirtschaftsminister handeln an der Weltwirtschaftsbörse mit Rohstoffen und Industriegütern, um den Lebensstandard zu sichern oder zu verbessern. Die Staatsminister entscheiden über diplomatische, polizeiliche und militärische Kräfte, um die innere und äußere Sicherheit der Region zu wahren. Nichtregierungsorganisationen wie „amnesty international“ und „Greenpeace“ übernehmen bei Pol&iS die Rolle, auf Menschenrechts- oder Umweltprobleme aufmerksam zu machen. Die „Pol&iS-Presse“ berichtet über die Lage der simulierten Regionen und bewertet die Maßnahmen der Regionen. 

Die Schüler der HOLA waren überwiegend aus den Leistungs- und Grundkursen Wirtschaftswissenschaften der Jahrgangsstufen 11 und 12 von HOLA-Lehrer Stefan Prochnow. Darunter hatten drei seiner Schüler besonders herausragende Positionen in der Simulation: Jonas Schroeter (als einziger Schüler aus der Jahrgangsstufe 10) wurde prompt „UN-Generalsekretär“, Ferhan Cakar und Philip Hagenhoff leiteten die „Weltbank“. Die AES-Schüler waren aus den Leistungs- und Grundkursen Politik und Wirtschaft der Jahrgansstufe 12 von AES-Lehrer Sascha Neumann. 

Die Schüler lernen bei Pol&iS, politische Programme zu schreiben, bei kurzen Reden auf den Punkt zu kommen, kreative Plakate zu gestalten. Vor allem lernen sie aber, dass Frieden, Ökonomie und Ökologie zusammenhängen. „Es nutzt eben nichts, Drogenanbau in Südamerika oder Kinderarbeit in Indien zu bekämpfen, wenn man den betroffenen Menschen keine Alternativen anbietet, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen sollen“, erläutert Prochnow. 

Pol&iS hat der Politikwissenschaftler Prof. Dr. Wolfgang Leidhold in den 1980er Jahren an der Universität Erlangen für seine Studenten entwickelt. Sein Ziel war, den Studenten die Zusammenhänge der Weltpolitik praxisorientiert und lebendig nahezubringen. Mittlerweile wird es von speziell dafür ausgebildeten Jugendoffizieren der Bundeswehr angeleitet und steht interessierten Schulklassen ab der Jahrgangsstufe 9 zur Verfügung. Doch die Nachfrage übersteigt seit Jahren die Kapazitäten. Kein Wunder, denn „wer sich für Politik und Wirtschaft interessiert, der sollte bei Pol&iS teilnehmen“, empfehlen die HOLA-Schülerinnen Feruze Altunok („Regierungschefin von Japan“) und Victoria Werth („Staatsministerin von Japan“).

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Kira Blum legt für "Nordamerika" strategische Operationen auf dem Kartentisch vor den Augen von Jugendoffizier Alexander Schäbler.

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Jugendoffizier Daniel Meier berät die HOLA-Schüler Nils Trostmann und Nina Bretschneider im "Börsensaal" des Planspiels Pol&iS.


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