TV Gelnhausen muss in Mundenheim erneut an die Grenzen gehen

Foto: Roland Adrian

Handball
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Wunden lecken, Emotionen verarbeiten, irgendwie Frische tanken und Hoffen auf Benjamin Wörner: So in etwa könnte man in wenigen Worten die aktuelle Situation beim TV Gelnhausen beschreiben. Nach dem emotionalen Highlight gegen die HG Saarlouis im Rahmen der „Nacht der Legenden“ und der anschließenden Niederlage beim VfL Gummersbach II steht nun für die junge Gelnhäuser Mannschaft mit dem Spiel bei der VTV Mundenheim 1883 (Sa., 19.30 Uhr Schulzentrum Mundenheim) das dritte Spiel in acht Tagen in der 3. Handball-Liga Süd-West auf dem Programm.



Der TVG steckt mitten in einer englischen Woche. Eine eher ungewöhnliche Situation im semiprofessionellen Handballbereich. Für das Team von Matthias Geiger bleibt daher aktuell kaum Zeit, weder das Klubevent aus der Vorwoche emotional zu verarbeiten noch sich ordentlich auf die kommenden Gegner vorzubereiten. Doch die Barbarossastädter sind fest entschlossen, die Situation anzunehmen und das Beste daraus zu machen.

Bis dato bestachen sie in nahezu jedem Spiel vor allem durch ihre außergewöhnliche Fitness, in dem sie Tempo-Handball bis zur letzten Sekunde spielten. Und auch das Fehlen von sechs Stammkräften (!) steckten sie ein ums andere Mal weg. Doch beim Auswärtsspiel am vergangenen Mittwochabend in Gummersbach konnte man den jungen Himmelstürmern erstmals ansehen, dass auch sie irgendwann an eine Grenze stoßen. Nach guter ersten Hälfte, fehlten im zweiten Durchgang körperlich und mental gegen einen starken Gegner die letzten Körner.

Zu allem Überfluss verletzte sich auch noch Benjamin Wörner. „Wir hoffen natürlich sehr, dass er gegen Mundenheim wieder zur Verfügung steht“, sagt Geiger, der bereits in den beiden Spielen zuvor aufgrund der dünnen Personaldecke mit Luca Grimm Ole Basermann den Kader mit zwei A-Jugendlichen ergänzt hatte. „Die beiden haben bisher ihre Sache gut gemacht“, sagt Geiger, wohlwissend, dass die beiden Nachwuchskräfte erstmal mit sich genug beschäftigt sind, um ihre Erfahrungen zu sammeln.

Ansonsten dürfte Geiger der gleiche Kader wie in den Spielen zuvor zur Verfügung stehen. Philipp Schenk, Michael Hemmer, Henrik Müller, Silas Altwein, Jannik Geisler und Lasse Georgi stehen weiterhin nicht zur Verfügung. Aus diesem Grund ist Geiger im Spiel zu häufigen Abwehr-Angriff-Wechseln gezwungen, um den verbliebenen Akteuren immer wieder Verschnaufspausen zu verschaffen. „Das bringt natürlich zusätzlich Unruhe in unser Spiel, aber aufgrund der Situation müssen wir das hinnehmen. Die Jungs stecken das aber bisher sehr gut weg“, sagt Geiger.

Seinem Team fehlt noch ein Sieg, um unter den ersten Vier in der Tabelle zu landen und den Einzug in die Pokalrunde zu sichern. Dann hätte man in weiteren Spielen die Chance, sich für die DHB-Pokalrunde zu qualifizieren. „Wir wollen dieses Ziel in Mundenheim klar machen“, sagt Geiger, um einem Showdown-Spiel am letzten Spieltag gegen den Rivalen TV Kirchzell möglichst zu vermeiden.

Doch auch wenn Mundenheim auf dem drittletzten Platz rangiert, wird es ein hartes Stück Arbeit. Das Hinspiel gewann der TVG zwar mit 31:22 auf den ersten Blick deutlich, doch bereits da zeigte sich, wie unbequem der Klub aus Ludwigshafen sein kann.

„Sie haben eine wahnsinnig körperlich spielende Mannschaft, die robust zupacken kann. Wir müssen versuchen spielerische Lösungen zu finden und über unser schnelles Spiel zu leichten Toren kommen“, sagt Geiger. Allesamt Eigenschaften, die es dem TV Gelnhausen aktuell nicht gerade einfacher machen. Aber die Fans dürfen sich sicher sein, dass diese Mannschaft um Jonathan Malolepszy und Co. wie gewohnt alles reinschmeißen wird, was sie hat. Am Ende wird man sehen, ob es gereicht hat.


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