Geist: „Waren 40 Minuten die bessere Mannschaft“

Foto: HSG Hanau

Handball
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Handball-Drittligist HSG Hanau hat sich am Samstagabend ein 23:23 (10:10)-Unentschieden im Main-Kinzig-Derby beim TV Gelnhausen erkämpft (wir berichteten).



Eine spannende Partie zwischen zwei gleichwertigen Teams fand vor großartiger Kulisse am Ende keinen Sieger. Dabei wäre für die Spielgemeinschaft aus Kesselstadt und Steinheim sogar noch mehr drin gewesen: 40 Minuten lang waren Ritter, Braun & Co. die spielbestimmende Mannschaft. Als man kurz vor Schluss in Rückstand gerat, besorgte HSG-Kapitän Max Bergold noch den wichtigen Ausgleich per Siebenmetertreffer. Fünf Spieltage nach Saisonbeginn belegen die Grimmstädter mit 6:4 Punkten den siebten Tabellenrang in der Staffel Süd-West.

„Ich bin mit dem einen Punkt heute extrem unzufrieden“, bemerkte HSG-Cheftrainer Hannes Geist nach dem Abpfiff am Mikrofon. „Ich denke, dass wir heute 40 Minuten lang die bessere Mannschaft waren. Allerdings haben wir es in der ersten Halbzeit schon verpasst, unsere freien Chancen reinzumachen und lassen dort sechs oder sieben Bälle liegen.“

Acht Treffer von Hanaus Max Bergold

In der mit 950 Zuschauern besetzten Rudi-Lechleidner-Halle hatte sich schnell ein packendes Derby entwickelt, in der vor allem die beiden Abwehrreihen ihre Akzente setzen. Angepeitscht von ihrem jeweiligen Fanlager lieferten sich beide Teams auf der Platte ein intensives Spiel, in dem Bergold beim 1:0 (2. Minute) seine Farben in Führung brachte. Danach legten dann aber zunächst die Hausherren vor. Beim 3:3 von Bergold und 4:4 von Jonas Ahrensmeier blieben die Grimmstädter dem TVG aber dicht auf den Fersen.

Eine gute Viertelstunde war bereits absolviert als es Hanau gelang, den Zwischenstand wieder zu drehen. Nachdem Gelnhausens Benjamin Wörner mit einer Zeitstrafe vom Feld musste und Can Adanir mit einer Siebenmeter-Glanztat Jonathan Malolepszy den Ball weggriffen hatte, sorgte Bergold per Doppelpack für das 6:5 (17.). In der Folge wogte das Spiel hin und her, ohne dass sich eines der beiden Teams wirklich abzusetzen vermochte. Hätte die HSG Hanau hier mehr aus ihren Möglichkeiten gemacht, wäre eine deutlichere Führung möglich gewesen. In der 21. Minute ließ Cedric Schiefer seine Klasse aufblitzen, als er Bergold per Kempatrick bediente und dieser zum 7:6 einwarf. Mit acht Treffern war der Hanauer Linksaußen erneut bester Werfer im HSG-Team.

10 Minuten lang ermöglichte Hanau seinem Gegner keinen Treffer

Zur Pause hatten sich beide Teams mit einem 10:10 in die Kabine verabschiedet. Hanau kam danach fulminant zurück auf das Feld und kaufte mit konsequenter Abwehrarbeit den Hausherren den Schneid ab. Julian Fulda, Paul Hüttmann und Bergold sorgten mit ihren Treffern dafür, dass sich die Grimmstädter erstmals auf drei Tore beim 13:10 (38.) abzusetzen vermochten. TVG-Coach Matthias Geiger legte die Grüne Karte auf den Tisch und stellte seine Mannschaft neu ein, es dauerte aber bis in die 40. Minute, bis Gelnhausen den Ball wieder im Tor unterbrachte.

Bis in die 46. Minute beim 17:15 von Hüttmann hatte die HSG-Führung bestand. „Dann schaffen wir es nicht eine Überzahl zu nutzen und verlieren diese sogar mit zwei Toren“, monierte Geist, der danach mit ansehen musste, wie Gelnhausen in hitziger Derbyatmosphäre das Spiel drehte. „Das war für mich der Knackpunkt dieser Partie, denn danach haben wir es nicht mehr geschafft, so gut in der Deckung zu stehen wir zuvor.“ Agierte die HSG-Deckung in den ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit noch felsenfest, kassierten Jusys, Schiefer & Co. nun innerhalb von weniger als drei Minuten gleich drei Gegentore. Gelnhausens Max Bechert brachte die Hausherren mit 19:17 in Front (52.). Zu allem Übel flog nun auch noch Ahrensmeier mit einer Roten Karte vom Feld.

In der dramatischen Schlussphase besorgten Jan-Eric Ritter und Schiefer beim 21:22 (56.) und 22:22 (57.) den wichtigen Ausgleich für die Spielgemeinschaft. Als Malolepszy – unter Zeitspielbedrängnis –den Ball zur späten Führung an Adanir im Tor vorbeigebracht hatte, rannte Hanau noch ein letztes Mal an und Gelnhausen bekam die Bemühungen der Grimmstädter nur per Foul gestoppt. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Bergold an Bechert vorbei zum 23:23-Unentschieden.

„Wir haben heute zwei Mannschaften gesehen, bei denen momentan die Leichtigkeit fehlt. Die beide momentan stark über den Kampf in ihr Spiel finden müssen. Von daher ist das Ergebnis für mich auch leistungsgerecht“, so Geist. „Ich möchte mich aber heute vor allem auch bei unseren Fans und dem Blauen Block für die überragende Unterstützung in diesem Derby bedanken. Es macht unglaublich Spaß vor so einer Kulisse Handball zu spielen.“

Bereits am kommenden Wochenende steht für Hanau das nächste schwere Auswärtsspiel an. Dann ist das HSG-Team beim bislang ungeschlagenen TuS Ferndorf zu Gast. Das nächste Heimspiel findet am 14. Oktober gegen den TV Aldekerk 07 in der Main-Kinzig-Halle statt. 

Aufstellung TV Gelnhausen: Lahme, Alexander Bechert; Altscher (1), Fehl, David, Max Bechert (5), Geisler (1), Malolepszy (6/3), Altwein (2), Reinhardt (2), Georgi, Wörner, Hilb (1), Wagner (5).

Aufstellung HSG Hanau: Adanir, Scholz; Ritter (3), Jusys, Schierling, Ahrensmeier (3), Braun (2), Schröder, Rivic, Bergold (8/2), Schiefer (3), Fulda (2), Christoffel, Hüttmann (2), Moock.

Zeitstrafen:  Siebenmeter: 3/5:2/2. – Rote Karte: Ahrensmeier (HSG/53.)– Zuschauer: 950. – Schiedsrichter: Stefan Bendel.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de