Das Topspiel des 10. Spieltages der 3. Liga Staffel Süd-West steigt in Hanau. Am Sonntag empfängt die HSG Hanau um 17:00 Uhr die HSG Krefeld Niederrhein in der Main-Kinzig-Halle. Die in der Tabelle auf dem 4. Rang platzierten Grimmstädter treffen auf den in dieser Saison noch verlustpunktfreien Spitzenreiter. Alles ist angerichtet für einen spannenden Handballvorabend vor großartiger Kulisse.
„Wir haben unglaublich viel Vorfreude auf dieses Spiel und wollen, gemeinsam mit dem Blauen Block, unserem Gegner die Stirn bieten, auch wenn er noch so übermächtig erscheint“, sagt HSG-Cheftrainer Hannes Geist. „Wir haben uns in den letzten Tagen und Wochen sehr gut auf diese Sonntagspartie, zum Abschluss des ersten Saisondrittels, vorbereitet.“
Das letzte Aufeinandertreffen der beiden Teams liegt noch nicht lange zurück: Erst am 27. April duellierten sich die beiden Mannschaften in Krefeld. Auch bedingt durch Verletzungspech unterlag Hanau mit 26:34. „Bis zur 45. Minute haben wir damals eigentlich eine gute Leistung gebracht“, erinnert sich der Hanauer Coach zurück. „Da hat man gesehen, dass wir nicht weit weg von Ihnen sind.“ Am Wochenende könnte die Kadersituation bei den Grimmstädter ebenfalls zum Faktor werden: Luca Braun und Dziugas Jusys fallen weiterhin verletzungsbedingt aus. Bei der Niederlage am vergangenen Spieltag in Dutenhofen lief Hanau nicht mit voller Kapelle auf.
In der Saison 2024/25 treffen Bergold, Ritter & Co. nun auf eine HSG Krefeld Niederrhein, die sich bislang noch keine Blöße gegeben hat. 18:0 Punkte holten die „Eagles“ aus den ersten neun Partien der aktuellen Spielzeit. Dabei gewann das Team von Trainer Mark Schmetz viele seiner Spiele mit deutlichem Abstand. Zuletzt bekam das die HG Saarlouis zu spüren, aus deren Halle die Krefelder beim 44:31 zwei Punkte entführten. Mit 317 Toren stellt man zudem die beste Offensive der Staffel.
Nach dem nur knapp verpassten Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga in der vergangenen Saison, hat Krefeld in diesem Jahr wieder das Ziel Platz eins ausgerufen. Doch nun müssen die „Adler“ erst einmal in Hanau bestehen und haben sicherlich ihre Erinnerungen daran, denn im denkwürdigen Hinspiel der Saison 2023/24 rangen die Grimmstädter dem Favoriten in der Main-Kinzig-Halle einen Punkt ab. 33:33 lautete damals der Endstand.
„Man muss einfach sagen, dass Krefeld in dieser Saison personell noch einmal nachgelegt hat“, weiß Geist. „Sie haben sich auf wichtigen Positionen verstärkt.“ So verpflichteten die Nordrhein-Westfalen unter anderen den Kreisläufer Niklas Ingenpaß aus Konstanz und im Rückraum Lucas Schneider, der lange Zeit für den TuS Ferndorf gespielt hat. „Sie machen diese ohnehin schon gute Mannschaft in der Gesamtheit noch einmal etwas besser“, so Geist. Zudem kommt Lukas Siegler nach seiner Schulterverletzung immer besser in Form und im Krefelder Tor spielt Sven Bartmann bislang eine absolute Ausnahmesaison.
„Wir müssen diesen Gegner einfach in das Sechs-gegen-sechs zwingen“, erklärt Geist. „Das wird vielleicht die größte Aufgabe des Spiels, die bereits beim Rückzugsverhalten meiner Mannschaft beginnt.“ Gegen die Krefelder Angriffsmaschine und Topscorer Jörn Persson (55 Tore) soll vor allem der Hanauer Abwehrriegel wieder sicher stehen. „Wir müssen dagegengehalten, die Zweikämpfe annehmen, alles reinwerfen und uns bestenfalls am Gegner festzurren“, gibt Geist die Marschrichtung vor und fordert dabei auch eine gute Torhüterleistung ein.
Vorne wollen Schiefer, Rivic & Co. dann erneut mit einer hohen Passqualität überzeugen, die Lücken suchen und ihr gefährliches Tempospiel aufziehen. Es gilt viel Tiefe in das eigene Spiel zu bringen, um die zweikampfstarke Abwehr des Gastes auseinanderzuziehen.
„Meine Mannschaft macht trotz aller Widrigkeiten momentan einen überragenden Job und hat mit 12:6 Punkten bislang wirklich überzeugen können“, so Geist. „Wir werden auch am Sonntag wieder alles reinwerfen und freuen uns über jeden Unterstützer in Blau und Weiß, der gemeinsam mit uns den Krefeldern einen heißen Tanz bietet.“