200 Jahre Hof Johann Georg Dietzel

Hammersbach
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Der Tag des offenen Denkmals näherte sich dem Denkmaltagesthema "Unbequeme Denkmale" am Beispiel eines ehemaligen Hofes.



hammer ditzelhammer ditzel1hammer ditzel2hammer ditzel3Hartmut Schneider stellte in einem Einstiegsimpuls die wechselhafte Geschichte des Hofes von Johann Georg Dietzel vor.

Dietzel gehörte in 1813 zu den ersten Marköbelern, die ausserhalb der Ringmauer im ehemaligen Hain bauen durften. Wenige Jahrzehnte nach seinem Tod wurde der Hof geteilt. Er kam, über zum Teil wechselvolle Schicksale in den Vorbesitzerfamilien Meerbott, Hühn und Euler, schliesslich in das Eigentum der Familie von Schneider.

Anhand von historischen Bauzeichnungen, Fotografien und einer Führung vor Ort, zeichnete Schneider die Entwicklung einer Hofreite und ihrer Bewohner nach. Den zum Teil kritischen Rückblick auf ein "unbequemes" Denkmal und seine Baugeschichte beschloß er mit der Würdigung der Vorgängergenerationen. Ohne die uns selbstverständlichen sozialen Sicherungssysteme hätten sie ihr Leben gemeistert und ihre Entscheidungen so oder so getroffen.

Beschlossen wurde der Denkmaltag im Historischen Rathaus bei Kaffee und Kuchen und vielen angeregten Gesprächen. Im Anschluss trafen sich erstmals die Mitglieder einer Arbeitsgruppe des Vereinsringes, die zum Auftakt der 1175-Jahrfeier von Marköbel im kommenden Jahr erneut das "Volksstück vom tapferen Schultheiß Mörschel" aufführen wollen.

Am Vorabend wurde der diesjährige Tag des offenen Denkmals vom Verein für Kultur und Heimatgeschichte Hammersbach mit einem Vortrag über die 120 jährige Geschichte der Bürgermeisterdynastie Stroh und mit Musik eröffnet. Die Eröffnungsveranstaltung wurde mit Stücken von Ludwig van Beethoven am Klavier eröffnet. Gerhard Schaubach begleitete die weitere Veranstaltung mit Musik aus der Zeitspanne vom 18. bis zum 20. Jahrhundert.

Nach der Begrüßung übergab der Vereinsvorsitzende Hartmut Schneider an den Festredner. Wilhelm Dietzel ist einer der Nachfahren der Stroh-Bürgermeister und hat in 1989 einen Chronikbeitrag über die Dynastie verfasst.

In seinem Vortrag beleuchtete er die Geschichte seiner Vorfahren ebenso wie die zeitgeschichtlichen Zusammenhänge. Über die napoleonischen Kriege, wechselnde Obrigkeiten, das Aufbegehren der 1830er und 1848er Jahre und bescheidene demokratische Erfolge waren von den Stroh-Bürgermeistern die Auswirkungen der beginnenden Industrialisierung, Auswanderungen infolge häufiger Missernten und Einquartierungen durchziehender Heeresverbände zu bewältigen.

Dietzel gelang, die Zeitläufte aus dem Blickwinkel der handelnden Personen zu betrachten, und immer auch die übrige Dorfbevölkerung mit hineinzunehmen. Nach einem kleinen Pausenimbiss konnte der Vereinsvorsitzende Ingrid Scheuerle für ihre 25-jährige Mitgliedschaft im Verein ehren und ihr eine vom Bruchköbeler Kalligraphen Jürgen Körbl gestaltete Urkunde überreichen.

Zum Abschluss ging die Veranstaltungsgruppe über den Kirchhof zum Kastanienhof, dem Wohnhaus der Stroh-Bürgermeister, wo die Gruppe in der Raststation der Nachfahrin des letzten Amtsinhabers einkehrte. Elke und Stefan Jochem betreiben dort heute einen Reiterhof mit einigen Ferienwohnungen und seit diesem Jahr die Raststation als gelungene Nutzung und Weiterentwicklung historischer Bausubstanz.

Foto: Wilhelm Dietzel und Gerhard Schaubach am 7.9.

Foto: Die Besucher der Veranstaltung am 7.9.

Foto: Ingrid Scheuerle und Hartmut Schneider bei der Verleihung der Urkunde Das Foto 3257 zeigt Teilnehmer der zweiten Führung am 8.9.


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