„Wer wild ist, ist ein König“

Hanau
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„Wild zu sein bedarf es wenig und wer wild ist, ist ein König“, dringt es aus dem Turnraum der Sophie-Scholl-Schule Hanau.



Wild geht es tatsächlich zu im so genannten „TamTam“-Raum: kleine Bäume wehen im starken Wind und ein wildes Orchester macht laute Musik. Die Schüler sind mit Eifer bei der Sache, ihnen gefällt das Wildsein. Trotzdem lassen sie Cornelia Schüler nicht aus den Augen. Die Gesangspädagogin, die in der Musikschule Main-Kinzig tätig ist, hat die Erst- und Zweitklässler für eine Schnupperprobe für das inklusive Musiktheater eingeladen, das im Sommer in der Grundschule aufgeführt werden soll.

Cornelia Schüler hat berufsbegleitend an der Hochschule Osnabrück das Fach „Singen mit Kindern“ studiert und schreibt nun ihre Masterarbeit. Da die ausgebildete Opernsängerin bereits viel mit Kinderchören gearbeitet und mit ihnen Projekte umgesetzt hat, forderte ihr Mentor von ihr für ihre Masterarbeit ein anderes Thema als „Kinderchor“. Er gab ihr das Stichwort „Integration“ mit nach Hause. Dort schlug Cornelia Schüler die Zeitung auf und stieß zufällig auf die Berichterstattung über das Jubiläum des BWMK (Behinderten-Werk Main-Kinzig e.V.), das Träger der Sophie-Scholl-Schule ist und den Schulchor zur Jubiläumsfeier eingeladen hatte. Da kam der Gesangspädagogin die Idee zu einem inklusiven Musiktheater. Mit diesem Vorschlag sei sie in der Sophie-Scholl-Schule auf viel Begeisterung gestoßen. „Ich habe hier weit offene Türen vorgefunden und bin für diese Möglichkeit sehr dankbar.“

30 Schüler der ersten und zweiten Klasse nahmen an der Schnupperprobe teil und begaben sich zusammen mit Cornelia Schüler in das Land der wilden Kerle. Maurice Sendaks Bilderbuch „Wo die wilden Kerle wohnen“ will die Gesangspädagogin mit den Kindern voraussichtlich im Juni aufführen. Die Kinder nahmen sich an den Händen und bildeten so ein großes Viereck, das das Zimmer des Protagonisten Max aus dem Bilderbuch darstellen sollte. Max und seine Mutter, abwechselnd gemimt von zwei Schülern, liefen um das Viereck herum und spielten die erste Szene nach. „Wilder Kerl!“, rief die Mutter Max zu und dieser antwortete: „Ich fress‘ Dich auf!“, wofür er dann ohne Essen ins Bett muss. Sein Zimmer verwandelt sich dann in einen Wald und Max macht sich auf die Reise ins Land, wo die wilden Kerle wohnen.

Eine Stunde lang spielten, sangen und musizierten die Schüler mit Cornelia Schüler. „Es war eine sehr spannende Schnupperprobe“, zog die Gesangspädagogin Resümee. „Ich war positiv überrascht, dass alle Kinder so begeistert mitgemacht haben.“ Ende Februar starten die eigentlichen Proben für das Musiktheater und Im Juni/Juli soll es auf die Bühne kommen. „Wir freuen uns über das Engagement von Frau Schüler“, sagt Mareike Meister, Leiterin der inklusiven Grundschule. „Gerade Theater und Tanz sind eine wunderbare Möglichkeit zur Teilhabe aller an einem gemeinsamen Projekt. Hier kann sich jedes Kind mit seinen eigenen Fähigkeiten und Talenten einbringen, ganz neue Erfahrungen machen und sogar über sich hinauswachsen.“


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