„Keilkörper_2020“ als Wertschätzung für Kulturschaffende

Kunst
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Ein Keil ist ein Körper, bei dem zwei Seitenflächen zu einem spitzen Winkel zusammenlaufen. Der Jossgrunder Bildhauer Faxe Müller orientiert sich in seinem künstlerischen Schaffen an dieser streng geometrischen Form. Bis Ende Mai ist auf dem Vorplatz des Main-Kinzig-Forums eine seiner jüngsten Arbeiten zu sehen: Ein mehr als drei Meter hoher, dynamisch gewundener Keil umschlingt einen kleineren, ohne diesen zu bedrängen.



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Die Skulptur „Keilkörper_2020“ ist aus bis zu fünf Millimeter dickem Cortenstahlblech gefertigt. Landrat Thorsten Stolz (SPD), Gelnhausens Bürgermeister Daniel Glöckner (FDP) und Andrea Sandow vom Amt für  Kultur, Sport, Ehrenamt und Regionalgeschichte des Main-Kinzig-Kreises trafen sich mit Faxe Müller auf dem Vorplatz der Kreisverwaltung zu einem Gespräch über die jüngste Arbeit des Künstlers.

Landrat Thorsten Stolz freut sich, dass „Keilkörper_2020“ auf dem Vorplatz des Main-Kinzig-Forums erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird, auch weil der Main-Kinzig-Kreis den Künstler bei dessen Projekt mit einer finanziellen Förderung unterstützt hat. „Die Skulptur ist sehr gelungen und wertet den Platz auf“, sagte der Landrat und fügte hinzu: „Ich hoffe, dass recht viele Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit wahrnehmen, sie sich anzuschauen und sich von ihr inspirieren zu lassen.“ Er bedauerte, dass durch die Corona-Pandemie keine Publikumsausstellungen im Bürgerportal des Main-Kinzig-Forums möglich sind. Vor der Pandemie habe der Kreis heimischen Künstlerinnen und Künstlern regelmäßig die Möglichkeit geboten, ihre Arbeiten auszustellen und werde dies, sobald es wieder möglich ist, fortsetzen.

„Mit der Präsentation von ,Keilkörper_2020‘ wollen wir nicht nur sehenswerte Kunst präsentieren, sondern auch auf die schwierige Situation der Kulturschaffenden aufmerksam machen, den Blick der Bürgerinnen und Bürger auf diesen wichtigen gesellschaftlichen Bereich lenken und unsere Wertschätzung für Kulturschaffende zum Ausdruck bringen“, erläuterte Thorsten Stolz. Diesen Worten schloss sich Bürgermeister Daniel Glöckner an und wies darauf hin, dass in Gelnhausen eine weitere Skulptur von Faxe Müller zu sehen ist – und zwar in der Nähe des Rosengärtchens. Er freue sich zudem, dass die Stadt Gelnhausen beim Aufstellen von „Keilkörper_2020“ technische Unterstützung habe leisten können.

Der Bildhauer und Autodidakt erläuterte die Entstehung von „Keilkörper_2020“: „Das Besondere an dieser Skulptur ist, dass ich zum ersten Mal neue Möglichkeiten der Formgestaltung ausprobiert, das widerspenstige Material Stahl verbogen und gedreht habe.“ Ermöglicht hat ihm dieses Ausprobieren unter anderem ein Arbeitsstipendium der hessischen Kulturstiftung im Rahmen des Förderprogramms „Hessen kulturell neu eröffnen“. Der Kulturpreisträger des Main-Kinzig-Kreises von 1998 erkundete während seines zweimonatigen Stipendiums im vergangenen Jahr, wie er digitale Anwendungen in seinen gestalterischen Prozess integrieren kann. Mit der Hilfe von Computerprogrammen und „3D-Modelling“ schuf Faxe Müller dreidimensionale Modelle. Diese digital erstellten Figuren übertrug er aus dem Computer auf den sperrigen Werkstoff Stahl – mit der Hilfe von Maschinen zur Metallbearbeitung. Aus dem Zusammenspiel von digital und analog, von Algorithmen und schwerem Gerät ist eine Skulptur entstanden, für die, so Faxe Müller, jeder Betrachtende seine eigene Interpretation finden soll.

Andrea Sandow, Leiterin des Fachbereichs Kultur,  informierte darüber, dass parallel zur Präsentation der Skulptur eine Online-Ausstellung eingerichtet worden sei, die den Gestaltungsprozess in einer Dokumentation visuell anreißt. Ein QR-Code vor Ort ermöglicht den direkten Zugriff auf die entsprechende Internetseite. Die digitale Dokumentation des Prozesses ist darüber hinaus auch auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises zu finden. Keilkörper_2020: Faxe M. Mueller (faxe-mueller.de)

Foto: Künstlergespräch statt Ausstellungseröffnung: Landrat Thorsten Stolz (rechts) traf sich mit Bildhauer Faxe Müller (Zweiter von rechts) und Gelnhausens Bürgermeister Daniel Glöckner auf dem Vorplatz des Main-Kinzig-Forums, um über Faxe Müllers jüngste Arbeit „Keilkörper_2020“ zu sprechen. Andrea Sandow und Marvin Klose (links) vom Amt für Kultur, Sport, Ehrenamt und Regionalgeschichte nahmen ebenfalls an dem Treffen teil.


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