Vergleich zwischen Äpfeln und Katzen

"Wie schön, dass die FDP im Main-Kinzig-Kreis wieder einmal ihre Kompetenz in Sachen Kommunalfinanzen anschaulich unter Beweis gestellt hat. Ich erinnere mich noch gut an den Versuch, eine erfolgreiche Wirtschaftsleistung bzw. -förderung in der Kommune anhand der Gewerbesteuer pro Kopf ihrer Einwohner zu ermitteln - ein Vergleich zwischen Äpfeln und Katzen. Nun steht die Kreisfreiheit der Stadt Hanau im Mittelpunkt und die wichtigen Fragen: Was kostet es und wie sieht die kommunale Finanzierung in der Zukunft aus?

Die FDP merkt dazu an, dass Hanau 23 Prozent der Schulden des Main-Kinzig-Kreises zu tragen hätte. Dafür nimmt sie den 2017 Schuldenstand von 266 Mio. Euro und multipliziert diesen mit 23 Prozent, dem Einwohneranteil Hanaus im MKK. Im Ergebnis sind dies rund 61 Mio. Euro Schulden für Hanau. Bleiben wir bei der Prozentrechnung und stellen uns vor, dass jemand (evtl. auch von der FDP) schon einmal eine Bilanz in Händen hielt. Es würde auffallen, dass es nicht nur die Passiva, sondern auch eine Aktiva-Seite gibt. Und dort steht u.a. das Vermögen. Wenn also die Hanauer einen Anteil der Verbindlichkeiten tragen sollen, steht ihnen dann nicht auch ein Vermögensanteil des MKK zu? Im Haushalt 2018 steht ein Vermögen für 2016 von 809 Mio. Euro, davon 23 Prozent wären 186 Mio. Euro. Wenn ich in der FDP-Logik bleibe und Vermögen mit den Schulden verrechne, müsste dann der Main-Kinzig-Kreis, bei einer Kreisfreiheit Hanaus, 125 Mio. Euro an die Stadt auszahlen?"

Jochen Dohn
Hanau

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