Städte wie Hanau

Leserbriefe
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VORSPRUNG-Leser Dr. Gerhard Stehlik kommentiert in einem Leserbrief die geplante Kreisfreiheit von Hanau und hat dazu das Foto einer roten Sumpf-Heidelibelle aus seinem Blumengarten mitgeschickt.



"Städte sind Träger der menschlichen Kultur. Kein Kontinent ist stärker geprägt als Europa von den Kulturen seiner Städte. Bessere Städte bedeuten besseres Arbeiten und besseres Leben. In der Zeitung steht es dann so wie anlässlich der Unterzeichnung des Briefes an den Hessischen Ministerpräsidenten in Sachen Kreisfreiheit (Vorsprung Online vom 20. August 2018): 'Mit unserem Anspruch, künftig kreisfrei zu sein, dokumentieren wir unsere Grundüberzeugung, dass örtliche Gemeinschaften alle Aufgaben selbst regeln sollten, wenn sie sich dazu in der Lage sehen. Und es kann gar keinen Zweifel daran geben, dass wir uns das zutrauen und die Leistungsfähigkeit dafür haben.' Ein starker Satz für wahr. Nur fehlt der Glaube. So ein Satz für die Wiedereinführung der 'Freien Reichsstädte' in Deutschland und in Europa steht in keinem Parteiprogramm weder der Linken, noch der Rechten und auch nicht der SPD. Und die 'Europäischen Institutionen' kennen die Städte gar nicht. Für die EU endet Europa bei den Regionen. Die sind gut zu handhaben. Denn die gibt es nicht, siehe Schottland, siehe Katalonien. 

Menschen mit undefinierten Begriffen wie Wetter und Klima Angst zu machen, hat Methode. Informierte wissen das schon lange. Städte nehmen Menschen die Angst. Da wollen alle hin. Nur wird den Städtern mehr und mehr vom erarbeiteten Lohn „nach oben“ weggenommen. Das ist offensichtlich. Niemand spricht das aus! 

Wer ein deutsches Abitur hat, sollte über die Notmaßnahme des Freiherrn vom Stein zur Rettung des am Boden liegenden Königreiches Preußen durch die Selbstverwaltung der Städte und Gemeinden Bescheid wissen. Preußen wurde nicht von Adel, König oder Kirche wieder europäische Macht, sondern durch blühende Städte und Gemeinden. 

Wenn unser Oberbürgermeister das Gewicht der Städte wirklich anheben möchte, dann möge er das unter Beweise stellen und Mitglied werden beim „EU-Kanton Rhein-Main e.V.“ und bereit sein, bei uns den Vorsitz zu übernehmen. Denn genau diese historische Erfahrung über die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung der Städte wieder zu beleben, ist Bildungsaufgabe, die unser Verein als Vision auf dem Weg zu einem 'Vereinigten Europa in Vielfalt' sieht, erkennbar an der Verwendung des Wortes 'Kanton' in unserem Namen. Die zweite Auflage unseres Buches 'Main Hanau' ist eine Frucht dieser Arbeit. Das kann man dort lesen, verinnerlichen und dann auch gerne kritisch kommentieren. Und, lieber Herr Oberbürgermeister, im Vorwort ist auch die SPD vertreten."

Dr. Gerhard Stehlik
Hanau

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