Gnadenlos werden erneut Bäume gefällt

Leserbriefe
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Zur Rodung der Bäume rund um die Wallonisch-Niederländische Kirche in Hanau meldet sich VORSPRUNG-Leserin Christa Martin in einem Leserbrief zu Wort.



"Angesichts der Bilder im Hanauer Anzeiger von den rigorosen Fällungen auf dem Platz um die Wallonisch-Niederländische Kirche werden unweigerlich die Erinnerungen an das Geschehen auf dem Freiheitsplatz geweckt. Zum Wall.-Niederl.-Kirche-Platz hieß es dereinst, zahlreiche Bäume würden gefällt werden müssen. Es war nicht die Rede von gleich 64 ! Diese Menge angesichts von damals über 100 Bäumen auf dem größeren Freiheitsplatz ist im Verhältnis ähnlich. So sehe ich das. Dieser Unmenge an Fällungen hätte die Eine oder der Andere bestimmt nicht zugestimmt!

Was ist eigentlich los in Hanau? Soll immer weiter zugeguckt werden der zunehmenden Flächenversiegelung? Eine Grünfläche ist zwar keine Versiegelung. Aber all den Tieren, die in Symbiose mit den Bäumen hier gelebt haben, wird wieder einmal die Heimat geraubt. „Gestalterisch – funktionale“ Gründe werden angegeben, das tut weh! Das ist keine Rechtfertigung für Baumfällungen. Nicht mehr verkehrssicher? Bei der ursprünglichen Herrichtung und Bepflanzung dieses Platzes hätte bereits darauf geachtet werden müssen, dass den Baumwurzeln genügend Platz zum Wachsen gegeben wurde. Gut, die Zeiten damals waren anders, die Bedingungen für Baumwuchs aber nicht. Immerhin haben aber diese alten Bäume bis heute auch auf Schutt überlebt!

Ich zitiere aus dem Hanauer-Anzeiger-Artikel: ein Umpflanzen stünde in keinem Kosten-Nutzen-Verhältnis. Aber eine Rodung von 64 Bäumen und anschließende Neupflanzungen schon! Die Fällung so vielen Bäumen mit 4200 € anzusetzen, ist schon mutig gering. Die Hanauer Grünen müssten angesichts dieser erneut hohen Zahl an Baumfällungen in der Innenstadt in bittere Tränen ausbrechen – anstatt auch noch mit einem lachenden Auge diesem Baumelend zuzugucken! Neue Bäume brauchen Zeit zum Wachsen. Die Grünen geben ihnen dafür 'gute Chancen'. Mehr nicht! Sollten wir wieder einen so heißen Sommer bekommen wie im letzten Jahr, werden Mensch und Tier die alten Bäume sehr vermissen. Nein, meiner Meinung nach ist es für die Gestaltung des Platzes eben nicht okay, dass so viele Bäume fallen mussten. Wie damals auf dem Freiheitsplatz.

Die Stabsstellenleiterin Anja Zeller von den Grünen sucht mittlerweile nach innovativen Ideen zur Begrünung städtischer Flächen. Es scheint zu drängen. Ist endlich aufgefallen, dass zu viele Flächen versiegelt sind in Hanau? Der neue Platz an der alten Kirche wird immerhin zu 58 % ! versiegelt! Innovative Ideen hatte die Hanauer ALL zur Genüge! Auch für den jetzt gerodeten Platz. Die Bäume hätten stehen bleiben dürfen. Der Platz hätte ein gemütlicher Ort für Alle sein können, kein erneut versiegelter Stadtplatz! Nur – die Idee des urbanen Gärtnerns, die „essbare Stadt“, in anderen Städten so erfolgreich betrieben, ist in Hanau wohl nicht erwünscht! Zumal die Idee seit langer Zeit ausgerechnet von der ALL kam!“

Christa Martin
Hanau

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