Wie lange lebt eigentlich eine Verschwörungstheorie?

Leserbriefe
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Die Corona-Maßnahmen kommentiert VORSPRUNG-Leser Klaus Dippel in einem Leserbrief.



"Man kann es an einer aktuellen Theorie erklären: Die Regierung habe sich in der Einschätzung der Pandemie vertan und die Corona- Maßnahmen seien übertrieben. Medien und Politik hätten sich nun verschworen, den Fehler zu vertuschen und gar zu nutzen um eine andere Agenda zu befördern. Zum Zweck der Vertuschung werden als Gesprächsthema Maßnahmen wie die sinnlosen Stofflappen erfunden, die an den Gesslerhut des Wilhelm Tell erinnern. Kinder und Erwachsene werden Ihrer Grundrechte Art.1-19 GG beraubt. Nun jede Theorie stirbt wenn sie widerlegt oder eben bestätigt wird.

Seit dem 19.Mai ist oben Beschriebenes keine Theorie mehr sondern eben Fakt. Vier für Kinder zuständige medizinische Fachverbände haben an diesem Tag gefordert: 'Kitas und Grundschulen sofort und ohne Einschränkungen öffnen!' Dies ist eindeutig und nicht falsch zu verstehen. Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene, die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie, die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin und der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Deutschland) vertreten Tausende von Fachärzten, die sich nicht leichtfertig so schwerwiegend äußern. Die Politprominenz in Berlin mit ihrem Hofvirologen sperrt also gegen den gesammelten Sachverstand der Kinderärzte die betreffenden Kinder ein. Zum Schaden der Kinder und der ganzen Gesellschaft. Die Fachleute sprechen ausdrücklich von einer Verletzung der elementaren Rechte der Kinder. Alle Kommentare aus der Politik und auch aus den Pressekonzernen, die seit dem 19. Mai behaupten es gäbe gute Gründe Kinder und Ihre Familien weiter einzusperren, sprechen wissentlich und absichtsvoll gegen das Kindeswohl. Damit ist die Verschwörung keine Theorie mehr.

Nach Ende der Hysterie müsste eine umfassende Bildungsoffensive gestartet werden, um weitere solche Verschwörungen durch Bildung zu erschweren. Besonders in wirtschaftlicher Grundbildung ist der Rückstand der Medienvertreter und Politiker schlimm und ruiniert unser Land. Ein Beleg als Beispiel einer weiteren Verschwörungstehorie: In einem Gastbeitrag in der Lokalpresse hat die Nr. 2 der Hessen-SPD hanebüchener Falschaussagen gemacht und wurde nicht als Fake gekennzeichnet. Gar am Verfassungstag, dem 23.5., gab Herr Degen mit Blick auf die Grundsteuerreform zum Besten, er fände es unfair 'wenn wir im MKK die Immobilienbesitzer im vielfach teureren Frankfurt subventionieren…'. Die Wahrheit ist: Die Grundsteuer steht nach Art.106 GG alleine der Gemeinde zu. Die Redaktion hätte die populistische (WIR gegen DIE) und falsche Tatsachenbehauptung zurückweisen müssen, mit der Menschen im MKK gegen irgendwelche Immobilienbesitzer in Frankfurt aufgehetzt werden. Fehlte gerade noch ein antisemitischer Unterton gegen die Frankfurter Haie. Mit etwas Sachverstand hätte Herr Degen sicher Unfaires an der Grundsteuer finden können. In einem effizienten Steuerrecht hat eine Substanzbesteuerung nichts zu suchen. Auch die Besteuerung einer Streuobstwiese mit einer postalischen Rechnung über 7,36 €, die Einnahme nur ein Bruchteil der Verwaltungskosten, könnte man kritisieren. Als Kämpfer für die kleinen Leute hätte man auch die Grundsteuer an sich geiseln können, weil diese auf die Mieter umgelegt wird. So würde ein Schuh draus: Die Politik in Wiesbaden tut so als würde sie die Immobilienhaie besteuern und trifft Mieter und Grundstücksbesitzer ohne Ansehen ihrer Leistungsfähigkeit. Es gibt nur ein Mittel möglichst viele Verschwörungstheorien zu erledigen: BILDUNG."

Klaus Dippel
Hanau

Hinweis der Redaktion: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen oder nicht zu publizieren. Online eingesandte Leserbriefe werden nicht direkt veröffentlicht, sondern zuerst von der Redaktion geprüft. Leserbriefe sind immer mit dem Namen und der Anschrift des Autors zu versehen und spiegeln die Meinung des oder der Autoren wider. Die E-Mail-Adresse zur Einsendung von Leserbriefen lautet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de


Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

online werben

Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

vogler banner

Anzeige

vogler banner

Anzeige

Online Banner 300x250px MoPo 2