"Ich habe damals also nicht falsch gewählt"

Leserbriefe
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Nach seinem Abschied von den Freien Wählern in Nidderau kommentiert Hans-Joachim Klöppel nun als Privatperson in einem Leserbrief das politische Geschehen in der Stadt.


"Nachdem ich, Hans-Joachim Klöppel, nun keiner Partei und Wählergemeinschaft mehr im Nidderauer Stadtparlament angehöre, werde ich mir zukünftig erlauben, die eine oder andere Auffälligkeit in der Stadt Nidderau ohne eine gewisse 'Partei-/Wählergemeinschaftsbrille' in Form eines Leserbriefs kommentieren. Bekanntlicherweise gibt es ja für die gewählten Abgeordneten des Stadtparlaments laut Gesetz keine Zensur. Eigentlich könnten sie sich frei äußern, da sie ja nur ihrem Gewissen unterworfen sind. Meine Erfahrungen sind dahingehend etwas anders. Alle meine Veröffentlichungen, die ich in der Vergangenheit getätigt oder nicht getätigt habe, sollten durch die SPD-Parteiführung und später durch die FWG-Fraktion abgesegnet werden. Teilweise wurden dann Gedanken von mir derart unterminiert, dass ich dann auf Veröffentlichungen verzichtete oder mit einem gewissen Unbehagen zustimmte. Das ist nun vorbei.

Der eigentliche Grund meines Leserbriefs ist die Veröffentlichung der CDU-Nidderau bezüglich dem Investitionsstau und der mangelnden Pflege der städtischen Infrastruktur. Ich freue mich, dass es anscheinend doch noch Abgeordnete (Herr Erich Lauer, CDU-Fraktionsmitglied und Ortsvorsteher des Stadtteils Heldenbergen) gibt, die so manche „Absonderlichkeiten“ in Nidderau hinterfragen. Ich glaube, dass sich Herr Vogel (Kämmerer der Stadt Nidderau) im Klaren ist, dass die von ihm genannten Zahlen keiner ernsthaften Überprüfung standhalten. Es ist interessant festzustellen, dass die Stadt Nidderau mal wieder mit einem „Not-Haushalt“ arbeiten muss. Warum, fragen Sie? Wir haben doch 3,2 Mio. € auf dem Konto. Ganz einfach! Da wir noch keinen genehmigten Haushalt für die Jahre 2018, 2019/2020 haben, gibt es auch keine Genehmigung für den Haushalt 2021/2022. Der Main-Kinzig-Kreis als Kommunalaufsicht fordert schon seit Jahren, dass die Stadt Nidderau einen genehmigungsfähigen Haushalt einbringen soll, wie es andere Gemeinden und Städte tun. Das scheint aber bei der Stadtverwaltung Nidderau in der Finanzabteilung, der ja bekanntlicherweise Herrn Vogel vorsteht, auf 'Taube Ohren' zu stoßen oder ist es vielleicht die Unfähigkeit der dort handelnden Personen? Einzig und allein tut mir Bürgermeister Andreas Bär leid, der diese 'Administration' übernehmen musste. Bei näherem Hinsehen stellt man aber auch fest, dass Bürgermeister Bär in den Tagen seit seiner Amtsübernahme doch schon einiges auf den Weg gebracht hat. Nicht zuletzt seine Gespräche mit Dr. Schumann für ein MVZ im Stadtteil Eichen, das anstelle des Alten-Pflege-Zentrums geplant ist, nötigen mir eine gehörige Portion Respekt ab. Ich habe damals also nicht falsch gewählt."

Hans-Joachim Klöppel
Nidderau

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