Wo bleibt der Aufschrei der schweigenden Mehrheit?!

Leserbriefe
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Diesen Leserbrief zu den Informationsveranstaltungen zum Thema Windkraft für die Bürgerinnen und Bürger aller Ortsteile in Birstein hat uns VORSPRUNG-Leser Andreas Hlasseck zugeschickt.



"Gestern starteten die Informationsveranstaltungen zum Thema Windkraft für die Bürgerinnen und Bürger aller Ortsteile in Birstein. Dort sollen mehrere Windräder errichtet werden, und dadurch zehntausende von Bürgerinnen und Bürgern mit günstigem Strom versorgt werden. Die Gemeinde Birstein kann dabei von einer Neuregelung im Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) profitieren und die gerade in Zeiten von Corona klammen Kassen mit einer Gewinnbeteiligung in Höhe von 0,2 cent pro kWh füllen. Einnahmen von € 360.000 pro Jahr sind zu erwarten. Das nenne ich Energie in Bürgerhand.

Wie bei allen Veränderungsprozessen ruft auch dieses Projekt eine lautstarke Minderheit auf den Plan, die bereits bei der ersten Veranstaltung gestern gegen das Vorhaben lobbyierte. Alt bekannte Gesichter eher älteren Semesters plärren die immer gleichen, an den Haaren herbeigezogenen Argumente, in den Raum. Erstens Naturschutz: würden es die Herren ernst meinen mit dem Vogelschutz, müssten sie zunächst gegen Glasscheiben, Katzen und Autos lobbyieren (115 Millionen, 100 Millionen bzw. 70 Millionen tote Vögel pro Jahr), und nicht gegen Windräder (0,1 Millionen tote Vögel pro Jahr). Zweitens Wasserschutz: Treiber für die Dürreperioden und die sinkenden Grundwasserpegel der vergangenen Jahre ist die Klimaerhitzung. Wollen die Windkraftgegner eine weitere Zuspitzung vermeiden, müssten sie für Windkraft auf die Straße gehen. Drittens Infraschall: dieses Jahr hat Wirtschaftsminister Peter Altmaier eingestanden, dass Windenergieanlagen mehr als 1000 Mal weniger Infraschall ausstrahlen als bislang angenommen. Viertens Schutz der Wälder: 80 % aller Bäume in Deutschland befinden sich nicht mehr in gesundem Zustand, das sind über neun Millionen Hektar Wald (ein Windrad, das im Wald errichtet wird, benötigt 0,47 Hektar). Schuld am Leid der Bäume sind Klimaerhitzung und Artensterben, ausgelöst u.a. durch intensive Landnutzung und v.a. durch das Verbrennen von fossilen Energien.

Liebe Bewohnerinnen und Bewohner von Birstein, zeigen Sie Flagge und bieten Sie den hanebüchenen Argumenten der Windkraftgegner die Stirn. Zeigen Sie, dass die im Moment noch schweigende Mehrheit FÜR ambitionierten Klimaschutz eintritt, FÜR den Erhalt einer gesunden Erde, und damit FÜR den Erhalt einer gesunden Menschheit. Der Ausbau der Windenergie ist dabei ein wichtiger Baustein auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir unsere Zukunft Menschen überlassen, die ihre lieb gewonnenen Gewohnheiten über das Wohl der jüngeren Generationen, ja über das Gemeinwohl stellen."

Andreas Hlasseck
Gelnhausen

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