"Wir, eine Gruppe junger Mütter, wünschen uns für unsere Kinder die Erweiterung des städtischen Angebots um einen Waldkindergarten. Mit diesem Anliegen sind wir Mitte 2021 auf die Stadt Wächtersbach zugegangen und haben uns mit der SPD, den Freien Wächtern und Grünen gleichermaßen ausgetauscht. Wir haben uns intensiv mit diesem Thema befasst und möchten ergänzend zum Artikel zur Ausschusssitzung für Sport Jugend, Senioren und Kultur vom 10.02.2022 unsere Beweggründe darlegen.

Kinder, die einen Waldkindergarten besuchen, lernen von und mit der Natur. Es steht ihnen ein vielfältiges Spiel- und Bewegungsangebot zur Verfügung welches die Motorik- und Gefahreneinschätzung, sowie den bewussteren Umgang mit ihrer Umwelt besonders fördert. Wissenschaftliche Studien belegen diese Vorteile und widerlegen Vorurteile wie beispielsweise mangelnde Konzentrationsfähigkeit und Feinmotorik.

Die SPD befürwortet einen Waldkindergarten, während die Freien Wächter, CDU und Grünen „kleiner“ anfangen und lediglich eine an einen Regelkindergarten integrierte Waldgruppe umsetzen möchten. Mit dem Beschlussvorschlag an die Stadtverordnetenversammlung aus der Ausschusssitzung würde leider ausschließlich eine der beiden Optionen nach Prüfung durch den Magistrat realisiert werden. Grundsätzlich freut es uns, dass unter allen Parteien ein gemeinsamer Konsens über die Erweiterung des Betreuungsangebotes vorliegt. Dennoch stellen wir uns als Initiatoren die Frage, warum man nicht beides ermöglichen möchte und bedauern, dass an dieser Stelle unnötig Fronten zwischen den Parteien aufgebaut werden, da diese die Umsetzung des eigentlichen Ziels nur unnötig verzögern. Darüber hinaus ist für uns nicht nachvollziehbar warum über bereits, von allen Parteien einvernehmlich, in der Stadtverordnetenversammlung genehmigte Gelder zur Finanzierung eines Waldkindergartens diskutiert bzw. hinterfragt wurden.

Der Zeitpunkt für eine Neueinrichtung einer Waldgruppe in einem bestehenden Regelkindergarten ist unserer Meinung nach aktuell eher ungünstig. Dies erfordert konkrete Vorbereitung und Vorkehrungen wie z.B. die Erarbeitung eines naturpädagogischen Konzeptes das nicht „mal eben“ schnell umgesetzt werden kann. Aufgrund der pandemiebedingten Situation werden die Erzieher:innen und Leitungen der Kindergärten ohnehin bereits seit zwei Jahren mit neuen und sich stetig ändernden Herausforderungen konfrontiert.

Da die Umsetzung eines Waldkindergartens höchst wahrscheinlich durch einen externen Träger mit entsprechenden Erfahrungen verwirklicht werden würde, entstünde hier ein vergleichsweise geringerer Aufwand für die Stadt und deren Einrichtungen. Nach eigens geführten Gesprächen mit einem potentiellen Träger ist ebenfalls eine zeitnahe Umsetzung realistisch, was insbesondere für uns hohe Priorität hat. Weiterhin richtet sich das Betreuungsangebot nicht nur an spezielle Bürgergruppen und ist mit Betreuungszeiten bis 14 Uhr durchaus auch für berufstätige Familien geeignet. Auch nach vielen Gesprächen mit anderen Eltern, können wir sagen, dass ein Waldkindergarten definitiv auf Zustimmung trifft und die entsprechende Nachfrage vorhanden ist.

Abschließend wünschen wir uns, dass die Errichtung eines Waldkindergartens und die Ergänzung einer integrierten Waldgruppe gleichermaßen von allen Parteien berücksichtig wird - die eine Option sollte nicht die andere ausschließen. Konkret würden wir uns freuen, wenn zeitnah ein Waldkindergarten realisiert wird und unabhängig davon die städtischen Kindergärten zukünftig um eine Waldgruppe ergänzt werden."

Lisa Habermann, Ina Ritzel ,Tatjana Wiesner
Wächtersbach

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