Welch ein Gesinnungswechsel!

Leserbriefe
Typographie
  • Smaller Small Medium Big Bigger
  • Default Helvetica Segoe Georgia Times

Den Krieg in der Ukraine kommentiert VORSPRUNG-Leser Jörg Sternberg in seinem Leserbrief.



"Auferstanden ist er, welcher lange schlief, Auferstanden aus Gewölben tief... - so beginnt das Gedicht 'Der Krieg' von Georg Heym aus dem Jahr 1911. Und genauso zertrümmert könnte die Welt am Ende aussehen, wenn das Schreckliche eintritt: Der heiße Krieg zwischen den Nuklearmächten Nato/Westmächte und Russland. Hofreiter, Habeck, Baerbock, die militanten Rufer nach sofortiger und umfangreicher Waffenlieferung, auch solcher, die noch auf dem Hof von Rheinmetall geparkt ist, schwerster Angriffswaffen an die Ukraine wie Haubitzen, Panzer und Artillerie. Welch ein Gesinnungswechsel! Habeck am Karfreitag: 'Unsere Freiheit und Demokratie werden in der Ukraine verteidigt'. Die Grünen, ursprünglich hervorgegangen aus der Friedensbewegung (Petra Kelly), nun im Lager der Bellizisten und ukrainischer Putschisten, Nationalisten und Faschisten, die Selenskyi, selbst aus einer Familie von Naziverfolgten stammend, unter seinen engsten Beratern duldet.

'Auferstanden aus Gewölben tief', so schrieb Heym. Die Bandera-Bande nämlich, bis heute in der Ukraine als Helden verehrt. Der ukrainische Botschafter in Deutschland Melnyk legte gleich zum Antritt seiner Tätigkeit ein Bekenntnis ab, indem er dessen Grab in München besuchte, noch bevor er den Bundespräsidenten und Kanzler beschimpfte als Blockierer von weitergehenden Waffenlieferungen aus einer langen Liste. Bandera, er war Führer des ukrainischen SS-Wehrmachtsbataillons Nachtigall beim Überfall auf die SU 1941, verantwortlich u.a. von Judenmorden in Baby Jar (mehr als 30.000 Opfer). Heute macht sich in der Ukraine strafbar per Gesetz, wer diese 'Unabhängigkeitskämpfer' schmäht. Da darf man froh sein, dass der Bundeskanzler Scholz zögert, noch Öl ins Feuer zu werfen, damit kein Weltbrand daraus wird, wenn Natotruppen und russische Armeen aufeinandertreffen.

Und die FDP mit Lambsdorf und Lindner sind auch dabei, wenn es um weitere schwere Waffenexporte geht ins Kriegsgebiet und die Durchsetzung einer Flugverbotszone über der Ukraine durch amerikanische Abfangjäger. Haben wir nicht ein Außenhandelsverbot und Waffenkontrollgesetz für Lieferungen in Krisengebiete? Sind die aufgehoben? Wüsste nicht wann und durch wen. Dabei natürlich auch die Vorsitzende der EU-Kommission von der Leyen. Wie lange wird sich Scholz noch halten mit seiner besonnenen Haltung, wann wird die Ampel implodieren und eine Kriegsallianz sich schmieden unter dem Motto: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Nato und EU. Wahrlich, wir leben in finsteren Zeiten. Dazu gehört auch - wohlgemerkt - der Einmarsch und die Besetzung der Ukraine mit vielen zivilen Opfern und die Zerstörung ganzer Städte durch Russland. Ein schwerer Schlag, den Moskau auch der Friedensbewegung getan hat, kein Zweifel!"

Jörg Sternberg
Hanau

Hinweis der Redaktion: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen oder nicht zu publizieren. Online eingesandte Leserbriefe werden nicht direkt veröffentlicht, sondern zuerst von der Redaktion geprüft. Leserbriefe sind immer mit dem Namen und der Anschrift des Autors zu versehen und spiegeln die Meinung des oder der Autoren wider. Die E-Mail-Adresse zur Einsendung von Leserbriefen lautet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de