Alles unter dem Deckmantel der Energiewende

Leserbriefe
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In der Windkraftdebatte in Freigericht meldet sich VORSPRUNG-Leser Frank Nick, Mitglied der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung, mit diesem Leserbrief zu Wort.



"Es klingt schon sehr grotesk, wenn man das Vorwort des Nachhaltigkeitsberichtes des Waldes 2019 / 2020 von der hessischen Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Priska Hinz, von den Grünen liest. Darin heißt es wörtlich: 'Zusätzlich haben wir den Holzeinschlag bei über 100 jährigen Buchenbeständen im Natura 2000 Gebiet gestoppt, damit schützen wir das Waldklima vor weiteren Verdunstung und erhalten wichtige Lebensräume...' Was nichts anderes heißt, dass der landeseigene Staatswald unter besonderem Naturschutz steht und somit eine Fällung dieser Bäume quasi ausgeschlossen ist. Und was machen wir in Freigericht mit unserem gemeindeeigenen Wald im Naturpark Spessart? Hier treiben besonders die Basis der Grünen sowie der Freigerichter Energiestammtisch (was seit deren letzten Vorstandswahl personell fast identisch ist) die Fällung nicht nur 100-jähriger, sondern über 150 Jahre alter Buchen und sogar über 200 Jahre alter Eichen voran. Hier soll ein intakter Lebensraum von Fauna und Flora dauerhaft für 4 Windräder geopfert werden, alles unter dem Deckmantel der Energiewende. Es gibt genügend Alternativen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien (z. B. Photovoltaik ) – auch in Freigericht, ohne hierbei die Natur auf Jahrzehnte zu beschädigen.

Des Weiteren hört man aus diesen Kreisen immer wieder: 'Lasst es doch erst einmal prüfen, wir können uns dann immer noch entscheiden.' Richtig ist: Der Gemeinde entstehen im Vorfeld keine Kosten hierfür. Aber, welches Planungsbüro investiert im Vorfeld einen sechsstelligen Betrag in eine mehrjährige Prüfung ohne eine vorherige vertragliche Absicherung? Was ist, wenn zum Schluss ein positives Ergebnis steht? Ein Ergebnis was sich rein auf Rentabilität und nicht auf den Kampf gegen den Klimawandel bezieht? Der Eigentümer, in diesem Fall die Gemeinde Freigericht, wird zu Regresszahlungen herangezogen, da sie im Vorfeld einen solchen Vertrag eingehen muss.

1300 fm (Festmeter) Holz werden laut Angaben der Befürworter für den Bau der 4 Windräder gefällt, was gegenüber einem jährlichen Einschlag von 6000 fm nur ein geringer Anteil darstellt. Klingt gut – der Haken: Die 6000 fm Holz werden jährlich im gesamten Waldgebiet von Freigericht mit ca. 1300 ha geerntet und auch nur dort wo eine Verjüngung bereits stattgefunden hat. Die 1300 fm für die 4 Windräder müssen auf 4 – 8 ha (Aufstellfläche + Zufahrten) gerodet werden, was einem Kahlschlag in diesem Gebiet gleichkommt."

Frank Nick
Freigericht

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