"Schon die Überschrift lässt Schlimmes ahnen. In diesen Zeiten von Zeitbomben in Zusammenhang mit der Errichtung von Windkraftanlagen zu schreiben ist für mich zumindest ein sprachlicher Fehlgriff. Aber zum Inhalt. Hier wird auf die mögliche Beeinträchtigung unseres Grundwassers hingewiesen. Ja, die Fundamente der Windkraftanlagen könnten sich negativ auswirken. Ja, der Grundwasserspiegel sinkt. Aber ich würde gerne den Blick von Gründau weg, auf das große Ganze richten. Werden unsere Wasserreserven nicht kleiner wegen des Klimawandels? Und hat die menschengemachte Klimaerwärmung nicht damit zu tun, dass wir es versäumt haben, rechtzeitig auf erneuerbare Energiequellen wie die Windkraft zu setzen? Ist es in der derzeitigen Situation sinnvoll, den Wassermangel als Argument gegen die nachhaltige Energieerzeugung durch Windkraftanlagen zu setzen? Eine lösungsorientierte, zukunftsgerichtete Diskussion wäre im Anbetracht des Ernstes der Situation hier angebracht.

Und ja, man gewöhnt sich sogar an den Anblick von Windrädern. Wer schon einmal an der Ost- oder der Nordsee in Urlaub war, weiß, dass sich selbst Touristen nicht vom Besuch in diesen Regionen Deutschlands abhalten lassen obwohl jede Menge solcher Stromerzeugungsanlagen zu sehen sind. Die stehen nicht nur im Meer, ganz weit, weit weg! Was sind die Alternativen zur Windenergie? Kohlekraftwerke? Nicht langfristig! Gas? Dank Putin nicht mal mehr als Übergangslösung tauglich. Atomkraftwerke? Das geht auch nicht so richtig gut, wie man in diesem Sommer sehen konnte. Etwa 50 Prozent der französischen AKW mussten vom Netz genommen werden wegen niedriger Flusspegelstände also mangels Kühlung oder wegen sonstiger Mängel. Dieser Tatsache ist es geschuldet, dass wir in Deutschland so viel Gas wie nie zuvor verstromen mussten und die Preise am Strommarkt in unglaubliche Höhen kletterten.

Für mich als Gründauer Bürgerin ist es ein gutes Gefühl zu wissen, dass zumindest ein Teil der benötigten Energie regional erzeugt wird. Ich freue mich, dass in Gründau die Zeichen der Zeit erkannt wurden. Worüber unbedingt noch einmal Nachgedacht werden sollte, ist eine Möglichkeit der Bürgerbeteiligung, sei es über das Angebot einer finanziellen Beteiligung und/oder über eine Reduzierung des Strompreises für die Bürger der Gemeinden, die Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien auf ihrem Gebiet errichten lassen."

Gerdi Nicolini
Gründau

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