Verbieten, was unseren Kindern schadet? So ein Blödsinn!

"Wo kommen wir denn hin, wenn die Regierung verbietet, dass unsere Kinder mit Werbung für Süßigkeiten beschallt werden. Mein zweijähriger Sohn wird doch wohl noch selbst entscheiden können, was gut für ihn ist. Sicherlich würde er gesünder leben, aber ich darf doch nicht seine Freiheit einschränken. Außerdem sind doch Arbeitsplätze in der Werbung wichtiger als die Gesundheit meiner Kinder, glaube ich zumindest.

Das ist doch wie beim Rauchverbot. Auch da haben die da oben verboten, dass meine Kinder kaum noch Zugang zu Raucherräumen haben. Weiß ich, ob meine Kinder nicht genau das wollen? Ist doch ihre freie Entscheidung, ob ihre Lunge verpestet wird. Wozu diese Regelung? Ebenso das Verbot, abgeschnallt Auto fahren zu dürfen. Wir können unseren Kindern doch nicht verbieten, sich beim Autofahren frei im Auto zu bewegen. Was soll das?

Man stelle sich nur vor, Fahrradfahrende würden zu gleichberechtigten Verkehrsteilnehmenden. Dann würden weniger Autos unterwegs sein, sie würden langsamer fahren und weniger Lärm und Schadstoffe verteilen. Die Straßen würden gesünder und sicherer für uns alle. Aber Moment, ich darf dann vielleicht nur noch 30 statt 50 mit dem Auto fahren. Dieses Recht ist mir mindestens gleich wichtig. Außerdem können Kinder sich heute doch wunderbar selbst drinnen beschäftigen mit Smartphone etc. Das wollen die doch so.

Und jetzt soll auch noch der Neubau von Gasheizungen verboten werden. Das würde ja konsequenten Klimaschutz bedeuten, die Emissionen des Gebäudesektors sinken lassen und uns unabhängiger von fossiler Energie aus dem Ausland machen. Gleichzeitig sollen die Mehrkosten einer Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung vom Staat bezahlt werden. Was soll das?! Ich werde doch wohl noch selbst entscheiden dürfen, ob ich die Zukunft meiner Kinder ruiniere oder nicht?!

Und jetzt kommts: der Neubau von Autobahnen soll nicht genauso schnell vorangetrieben werden wie der Ausbau von erneuerbaren Energien und von der Bahn. Ja geht’s noch. Gut, es sollen 30 % der Landesfläche unter Schutz gestellt werden und es sind im Moment nur gut 6 %. Und viel versiegelte und monokulturelle Fläche heißt Artensterben, und ok Artensterben heißt mehr Krankheitserreger für uns Menschen, weniger Essen, dreckigeres Wasser, ausgelaugte Böden und weniger Medikamente. Aber hallo, ich werde doch wohl zwei Minuten Zeit sparen dürfen, wenn ich eine Stunde auf der Autobahn unterwegs bin. Ist doch mein gutes Recht.

Last but not least: E-Fuels. Ja ich weiß, mit der gleichen Menge erneuerbarer Energie komme ich mit dem Elektroauto mehr als 6 Mal so weit wie mit einem Auto, das E-Fuels verbrennt, weil die Umwandlungsverluste von Wind in E-Fuel und von E-Fuel in mechanische Energie riesig sind. Und ja sicher, Stickoxide, andere Schadstoffe und mehr Lärm entstehen beim Verbrenner dann immer noch. Aber hey, ich werde doch wohl selbst entscheiden, ob ich für 60 € E-Fuel oder für 10 € Strom tanke. Dann müssen wir halt mal weniger für Essen ausgeben.

Ihr da draußen, die ihr euch freiheitsliebend nennt, das Leben birgt Rechte und Pflichten, werdet erwachsen und handelt endlich im Sinne eurer Kinder. Hinterlasst ihnen einen Planeten, auf dem sie gesund, sicher und glücklich leben können. Sie werden es euch nicht übelnehmen."

Andreas Hlasseck
Sprecher der People for Future Gelnhausen/Main-Kinzig

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