Autokratie in Gründau

Leserbriefe
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Die Trinkwasser-Situation in Gründau kommentiert VORSPRUNG-Leser Edgar Hessler in seinem Leserbrief.



"Die Hoffnung auf sauberes Trinkwasser in Gründau war zwar bei mir da, der Glaube daran hielt sich aber in Grenzen und dann konnte ich lesen, dass das Gründauer Wasser wieder gechlort werden muss. Nachdem eine Studentin schon vor einiger Zeit in einem fast hundertseitigem Bericht verschiedene Mängelmöglichkeiten und Fehlerbehebungen benannt hatte, eine Chlordioxidanlage angeschafft wurde und auch Experten zu Rate gezogen wurde, was sicherlich keine großen Kosten verursacht hatte, war die ganze Sache anscheinend besonders für den Bürgermeister erledigt.

Nur die Keime kümmerten sich nicht um diese Einstellung und meldeten sich wieder zurück. Am Mittwoch für mich dann die schockierende Nachricht, dass die Gründauer FWG schon im vergangenen Jahr einen Antrag zur Erneuerung einer redundanten Hauptleitung eingebracht hatte, dieser Antrag aber seitens des Bürgermeisters wegen der hohen Kosten nicht umgesetzt wurde. Wäre die Leitung sofort erneuert worden und zwar egal, was es gekostet hätte, dann wäre das Wasser in Gründau eventuell wieder sauber, zumindest aber eine mögliche Fehlerquelle ausgeschaltet. Hier hat eine Person, nämlich der Bürgermeister, wie so oft im Alleingang entschieden, dass über 13.000 Einwohner, ob alt, krank, jung oder neugeboren der betroffenen Ortsteile weiterhin mit gechlortem, übelriechendem Wasser umgehen müssen.

Für mich stellt sich auch die Frage, für was haben wir noch einen Gemeindevorstand und eine Gemeindevertretung, wenn keiner in der Lage ist dafür zu sorgen, dass Beschlüsse umgesetzt und Missstände behoben werden was für mich aber das Bild des 'Gelnhäuser Weges', nämlich Stillstand auf allen Ebenen, auch in Gründau bestätigt. Auch eine Entschädigung der Betroffenen durch Reduktion des Wassergeldes oder ähnliches wurde bisher von keiner politischen Partei oder Gruppe in Erwägung gezogen. Die alten Zeiten der fähigen Politiker in Gründau scheinen jedenfalls vorbei. Schade."

Edgar Hessler
Gründau

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