"Nach den Niederlassungen in Wachenbuchen, Hochstadt und Wachenbuchen steht jetzt die letzte übriggebliebene Maintaler Postfiliale in Dörnigheim auf der Kippe. Damit wäre unsere Stadt mit ihren 40.000 Einwohnern ohne eine einzige Postagentur. DHL-Mitarbeiter bestätigten auf Nachfrage mir gegenüber, dass der Standort im größten Maintaler Stadtteil zum Jahresende aufgegeben werden soll. Dies würde einen großen Schritt in Richtung Schlafstadt für Frankfurt bedeuten. In einer Stadt von der Größenordnung Maintals, die jetzt schon weder eine Metzgerei und auch keinen handwerklich tätigen Bäcker mehr im Stadtgebiet hat, geht es immer weiter in Richtung Servicewüste.
Was dabei auch ins Auge fällt, dass man solche für die Bürgerinnen und Bürger wichtigen Fakten fast immer erst durch Zufälle erfährt. Es wäre an der Zeit, dass die Stadt aktiv versucht, dieser verhängnisvollen Tendenz entgegenzuwirken. Verwaltung und Politik sollten eigentlich aufgefordert sein, gemeinsam mit den Menschen in unserer Stadt aktiven Widerstand gegen solche Vorhaben zu entwickeln.
Hatte man uns nicht einmal erklärt, dass sich die Dienstleistungen nach der Privatisierung nicht nur bei der Post wesentlich verbessern würden? Jetzt sehen wir die nackte Wahrheit, dass es letztendlich nur darum ging, privatem Kapital neue Profitquellen zu erschließen. Grundlegende Dienstleistungen wie Post und Bahn haben bei Groß-konzernen und Großbanken genauso wenig zu suchen wie ÖPNV, Gesundheits- und Wohnungswesen.
Nachbemerkung: Wie ein Hohn klingt die Eigenwerbung des Eintrags unter dem Suchbegriff „Postfiliale Dörnigheim“ auf den Gelben Seiten, die hier aufgeführt ist. Dort auf dieser Seite die telefonische Servicenummer der Post. Allerdings befindet sich die Stelle nicht in Maintal, sondern in Bonn."
Klaus Seibert
Maintal
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