Mit "Furcht" hat VORSPRUNG-Leser Andreas Hlasseck seinen Leserbrief betitelt.
Furcht
Tools
Typographie
- Smaller Small Medium Big Bigger
- Default Helvetica Segoe Georgia Times
- Lese Modus
Anzeige
Mit "Furcht" hat VORSPRUNG-Leser Andreas Hlasseck seinen Leserbrief betitelt.
'"Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass, Hass führt zu unsäglichem Leid.' Können wir diese weise Aussage des Jedi-Meisters 'Yoda' aus Star Wars aktuell wiederfinden?
Ja, zum Beispiel Furcht in Form von Angst davor, dass die eigenen Kinder keine gute Ausbildung erhalten, weil Schulen nicht saniert und weniger Lehrende eingestellt werden. Angst vor dem Verlust unserer Lebensgrundlagen durch Klimaerhitzung und Artensterben, die Lebensmittel teurer und Wasser weniger verfügbar machen, die Menschen zur Flucht zwingen. Angst vor dem Bedeutungsverlust der eigenen Wohlstands- und Lebensgewohnheiten, weil zum Beispiel durch effizientere Mobilitätsmöglichkeiten weniger Autos gebraucht bzw. gebaut werden. Angst davor, dass Angehörige nicht mehr oder zu spät von Ärztinnen und Ärzten behandelt werden können, weil es zu wenige gibt und die Kosten ins Unermessliche steigen. Angst davor, dass Menschen schlecht in die Gesellschaft integriert werden, weil Mittel für Sprachkurse oder Stellen für Sozialarbeitende gestrichen werden. Werden diese Ängste politisch nicht adressiert, entsprechende Infrastruktur gestärkt und Menschen in den besonders relevanten Bereichen nicht eingestellt, können diese Ängste Wut erzeugen und durch populistische Äußerungen gefährlich verstärkt werden. Zunächst Wut auf die sogenannte Elite in diesem Land, auf die Berichterstattungen, auf politisch und religiös Andersdenkende.
Diese Wut lässt sich dann in Hass auf bestimmte Gruppen verstärken, auf Menschen, die Bürgergeld beziehen, auf Menschen, die eine Behinderung haben, auf Menschen, die anders aussehen als wir es gewohnt sind, sei es die Hautfarbe, seien es religiöse Symbole (früher mehr die Kippa, heute mehr das Kopftuch), sei es die Kleidung. Dieser Hass führt letztlich zu Hass bei den Menschen, die dadurch ausgegrenzt werden. Gewalt, 'unsägliches Leid' auf allen Seiten ist die Folge, aktuelle Beispiele finden wir in der jüngsten Vergangenheit vor. Politik und Medien sei deshalb gesagt: Es geht nicht darum, wer ausgegrenzt werden soll, es geht darum, wie die Lebensbedingungen aller Menschen verbessert werden können. Beschäftigt euch nicht mit irrsinnig teuren Scheinlösungen wie Grenzkontrollen zu EU-Nachbarstaaten. Sondern entwickelt Lösungen; gegen Klimaerhitzung und Artensterben, für bessere Bildungs- und Gesundheitsversorgung, für mehr Sozial- und Jugendarbeit, also für ein gesundes und sicheres Leben für alle Menschen."
Andreas Hlasseck
Gelnhausen
Hinweis der Redaktion: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen oder nicht zu publizieren. Online eingesandte Leserbriefe werden nicht direkt veröffentlicht, sondern zuerst von der Redaktion geprüft. Leserbriefe sind immer mit dem Namen und der Anschrift des Autors zu versehen und spiegeln die Meinung des oder der Autoren wider. Die E-Mail-Adresse zur Einsendung von Leserbriefen lautet Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Ihnen ist etwas Interessantes aufgefallen im Main-Kinzig-Kreis? Schreiben Sie uns an info@vorsprung-online.de