Wächtersbach: "Ein Schlag ins Gesicht für jeden von uns"

Leserbriefe
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VORSPRUNG-Leserin Sabrina Lauster reagiert mit ihrem Leserbrief auf eine Pressemitteilung aus dem Wächtersbacher Rathaus zur Teilnahme von Neudorf am Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" (wir berichteten).


"Ich gebe zu, in der Regel verfolge ich die Berichterstattung aus dem Wächtersbacher Schloss eher sporadisch und ohne große Aufmerksamkeit. Nach unserer erfolgreichen Teilnahme am Wettbewerb 'Unser Dorf hat Zukunft', bei dem wir Neudorferinnern und Neudorfer durch unser mit viel Herzblut vorangetriebenes Engagement einen grandiosen zweiten Platz erreicht haben und uns nicht nur für den Landesentscheid 2025 qualifizieren konnten, sondern auch noch ein sattes Preisgeld von 4.000 Euro eingestrichen haben, ist das anders.

Gespannt lese ich jeden Artikel und bewerte ihn mit den Augen von jemandem, der nicht nur in hohem Maße in die Planung involviert war, sondern auch die Ideengeberin ganz am Anfang der Reise war. Umso mehr verwundert es mich, wie sich Bürgermeister Weiher mit unseren Lorbeeren zu schmücken versucht. Als das Programm 'Unser Dorf hat Zukunft' im Februar bei der Infoveranstaltung Förderung Ländlicher Raum von Spessart regional vorgestellt wurde, war ich sofort Feuer und Flamme für das Programm. Dies war auch der Grund, warum ich dann aktiv auf unseren Ortsbeirat zugegangen bin und vorgeschlagen habe, dass wir doch mitmachen sollten. Wie erwartet war aus dem Schloss keine Depesche mit der Info zum Förderprogramm in unseren beschaulichen Vorort gekommen. Neudorf, welches die Teilnahmekriterien ja geradezu ideal verkörpert, hat eine aktive Gemeinschaft, tolle Vereine und generell viel zu bieten, dass auch zukunftsorientiert ist. Unser Potential war eindeutig da, warum also nicht?

Sicherlich war die Dorferneuerung der drei Ortsteile Hesseldorf, Neudorf und Weilers damals durch die Stadt initiiert worden, aber das ist auch nur mehr als richtig. Es ist eine der natürlichen Aufgaben einer Stadtverwaltung dafür zu sorgen, dass ihre Ortsteile ebenso in Schuss bleiben, wie die Kernstadt selbst. Wer Familien halten oder gar idealerweise noch hinzubekommen will, MUSS für Attraktivität sorgen. Aber ein großer Teil der Umsetzung, nämlich die alltägliche Bespielung und Nutzung der so entstandenen Infrastruktur und deren Erhalt, sind die Beiträge, die wir Neudorfer leisten.

Dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass man Gebäude, die nicht mehr für ihren ursprünglichen Zweck gebraucht werden, idealerweise einer neuen Nutzung zuführt. Sei es die kaputte Kegelbahn, die dem Treffpunkt für die Bücherei und als Vereinsraum dient oder aber der Hochbehälter, der den Weinfreunden als Weinkeller dient. Durch die Nutzung der Vereine haben diese Räume wieder einen Zweck und sind nicht länger ungenutzter Leerstand, der dem Verfall preisgegeben wird.

Sich dann hinzustellen, ohne dass man selbst auch nur ansatzweise Interesse an der Begehung gezeigt hat, im Gegenteil, die Initiative aus dem Dorf heraus beim Wettbewerb mitzumachen noch als Ärgernis gesehen hat, und dann auch noch zu sagen, dass wir ohne die Verdienste der Stadt Wächtersbach nicht so gut da stünden, das, meine Freunde, ist der blanke Hohn und ein Schlag ins Gesicht für jeden von uns, der seine Freizeit, sein Herzblut und seinen Hirnschmalz in die Konzeption und Durchführung unseres Rundgangs gesteckt hat. Andere Bürgermeister im MKK haben ihre teilnehmenden Ortsteile mit Präsenz unterstützt und die Ortsteile im Vorfeld zur Teilnahme am Wettbewerb ermuntert. So sieht Unterstützung aus. Nicht wie im Beitrag der Stadt Wächtersbach auf Vorsprung-online vom 24.09.2024."

Sabrina Lauster
Wächtersbach

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