Visueller Chronist deutsch-jüdischer Geschichte

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Er war nicht einfach nur ein deutscher Porträt- und Historienmaler: Daniel Moritz Oppenheim aus Hanau gilt als erster jüdischer Maler, der weltweite Bekanntheit erreichte.



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Den Lebensweg der Ausnahmepersönlichkeit haben Isabel Gathof und Dr. Esther Graf in Worten und bewegten Bildern nachgezeichnet. Nachdem das Gelnhäuser Kino Pali bereits das erste filmische Werk über den 1800 geborenen Biedermeier-Künstler gezeigt hat, veranstaltet die  Gelnhäuser Stadtbücherei Grimmelshausen am Dienstag, 2. April, um 18 Uhr, in der Ehemaligen Synagoge in Gelnhausen eine Lesung aus der erst kürzlich erschienen Biografie über Moritz Daniel Oppenheim, den die beiden Autorinnen Isabel Gathof und Dr. Esther Graf als „Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler“ bezeichnen. Karten gibt es im Vorverkauf in der Stadtbücherei Grimmelshausen in der ehemaligen Augustaschule am Obermarkt (Telefon 06051/830 250; Öffnungszeiten Dienstag und Donnerstag 15 bis 19 Uhr und Mittwoch und Samstag 9 bis 12 Uhr) oder an der Abendkasse. Sie kosten je fünf Euro. Passend zur Lesung gibt es Kleinigkeiten zum Probieren wie Matzebrot, Feigen, Rosinen, Datteln, Kekse und süßes Gebäck sowie Pfefferminztee und koscheren Wein.

Moritz Daniel Oppenheim war der erste jüdische Künstler, der eine akademische Ausbildung erhielt. Daher gilt er auch als „erster jüdischer Maler“. Regisseurin Isabel Gathof hat Ende 2018 einen Film über den in Hanau geborenen Künstler in die Kinos gebracht, der bereits Anfang Januar im Rahmen der „Filmkunst“ im Gelnhäuser Kino Pali gezeigt wurde. Zusammen mit Oppenheim-Expertin Dr. Esther Graf, die auch ihre Dissertation über den bekannten Maler schrieb, erforschte Isabel Gathof die Besonderheiten des Lebenswegs von Oppenheim. Dem Projekt war ein Wettbewerb der Stadt Hanau vorausgegangen, mit dem Ziel, Oppenheim eine Statue zu widmen. Gemeinsam zeichnen Filmemacherin und Expertin mit ihren Werken das Leben des weltweit bekannten Malers, der 1800 in Hanau geboren wurde und 1882 in Frankfurt starb, nach. Sein gesamtes malerisches Wirken galt dem jüdischen Leben. Aufgewachsen im Hanauer Ghetto startete er seine künstlerische Ausbildung an der Hanauer Zeichenakademie, war Absolvent der königlichen Akademie der Bildenden Künste in München und begab sich auf Studienreisen nach Frankreich und Italien, wo er seinem späteren Mäzen Baron Carl Meyer von Rothschild begegnete. Ihn, seine Familie und Mitglieder des emanzipierten jüdischen Bürgertums in Frankfurt porträtierte er bevorzugt. Mit diesen Darstellungen gilt er als bedeutender visueller Chronist dieses Kapitels deutsch-jüdischer Geschichte im 19. Jahrhundert.

Nach Fertigstellung des Films sammelten die beiden Expertinnen noch weitere Informationen, die in das im Verlag Hentrich & Hentrich erschienene Buch „Moritz Daniel Oppenheim – Maler der Rothschilds und Rothschild der Maler“ (98 Seiten, 20 Abbildungen; 9,90 Euro) eingeflossen sind. Es ist der 232. Band der Reihe „Jüdische Miniaturen“, die sich jüdischen Ausnahmepersönlichkeiten widmet, die in bestimmten Epochen Berühmtheiten waren und später in Vergessenheit gerieten. Wer also war dieser außergewöhnliche Künstler, der Zeitgenossen wie Heinrich Heine, Johann Wolfgang von Goethe, Felix Mendelssohn-Bartholdy und nicht zuletzt seine Mäzene aus der renommierten Bankiersfamilie Rothschild auf Leinwand bannte? Welche Rolle spielte sein Werk beim Kampf der Juden um rechtliche und soziale Gleichberechtigung in dem von Revolutionen geprägten Deutschland des 19. Jahrhunderts? Was motivierte die beiden Oppenheim-Expertinnen, gleichzeitig an einem Dokumentarfilm und einem Buch zu arbeiten? Diesen und weiteren Fragen können Interessierte bei der Lesung am 2. April in der Ehemaligen Synagoge nachgehen. Den Abend moderiert Stadtverordnetenvorsteherin Pia Horst, Bürgermeister Daniel Christian Glöckner wird einige Worte zur Begrüßung sprechen.

Fotos: Buchcover.
Foto: Die beiden Autorinnen Isabel Gathof (rechts) und Dr. Esther Graf.


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