73. Heimatkalender Bergwinkel-Bote 2022

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Weitgehend unerforschte und fast vergessene Begebenheiten und Geschehnisse aus der Region – das sind die Inhalte des jährlich erscheinenden Heimatkalenders Bergwinkel-Bote.



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Auch in seinem 73. Jahr beleuchtet und dokumentiert die Publikation spannende und wissenswerte regionale Geschichte. Landrat Thorsten Stolz (SPD) würdigte deshalb das Engagement der zahlreichen Autorinnen und Autorinnen. „Denn ihre Arbeit ist die Voraussetzung dafür, dass lokale Geschichte und Geschichten aus dem Altkreis Schlüchtern für die Nachwelt erhalten bleiben und nicht in Vergessenheit geraten“, sagte der Landrat bei der Präsentation des Heimatkalenders 2022 im katholischen Pfarrheim in Schlüchtern. Die Bergwinkel-Kommunen waren vertreten durch Kerstin Baier-Hildebrand (Hauptamtsleiterin Schlüchtern), Dietmar Broj (Erster Stadtrat Steinau) und Ernst Heinbuch (Erster Beigeordneter Sinntal).

„Die Autorinnen und Autoren wirken zum Teil seit vielen Jahren an der Erstellung des Bergwinkel-Boten mit. Und so ist erneut eine eindrucksvolle Sammlung interessanter Beiträge zusammengekommen“, erklärte Thorsten Stolz. Die 73. Ausgabe ist gleichzeitig auch eine Zäsur, denn Dr. Georg-Wilhelm Hanna übergibt den Staffelstab an Dr. Bernd Giesemann, mit dem er die 73. Ausgabe des Heimatkalenders gemeinsam konzipiert hat und der künftig diese Aufgabe allein übernehmen wird. „Dr. Georg-Wilhelm Hanna hat 24 Jahre lang die Schriftleitung innegehabt und das Amt damals von Alfred Kühnert übernommen. Das ist eine lange Zeit, in der es ihm gelungen ist, immer wieder thematische Glanzlichter zu setzen und die inhaltliche Qualität auf einem hohen Niveau zu halten. Dafür möchte ich mich herzlich bei ihm bedanken“, sagte der Landrat. Für alle kulturell und historisch interessierten Menschen sei der Bergwinkel-Bote zu einem beliebten Nachschlagewerk geworden. „Der Heimatkalender besitzt eine große thematische Vielfalt und epochenübergreifende Bandbreite. Kein Wunder, dass der Heimatkalender seine treue Leserschaft gefunden hat“, stellte Thorsten Stolz fest und bedankte sich beim Druck- und Pressehaus Naumann in Gelnhausen, das die Produktion und den Vertrieb des Heimatkalenders von der Firma Griebel Druckleistungen in Schlüchtern übernommen hat. Norbert Griebel, der sich mittlerweile zur Ruhe gesetzt hat, wird sich jedoch auch weiterhin um die Erstellung der Jahreschronik über die Ereignisse im Altkreis Schlüchtern kümmern und auf diese Weise das Projekt Bergwinkel-Bote weiter begleiten.

Die Themenpalette des Heimatkalenders ist wie immer breit gefächert. Unter der Rubrik „Künstler der Region“ widmet Dr. Bernd Giesemann dem Aquarellisten und Zeichner Klaus Meyer-Gasters (1925-2016) eine Biografie und zeigt dessen Werke im Kalendarium. Dr. Georg-Wilhelm Hanna erinnert an das Heilbad Bad Soden und einstmalige archäologische Funde von römischen Gläsern. Zudem stellt er ein Huttenwappen aus dem Stammbuch des Bamberger Fürstbischofs Johann Georg Zobel von Giebelstadt (1577-1580) vor und schildert, wie die Lateinschule Salmünster zur Rettung des Klosters Salmünster beitrug. Horst Kempel recherchiert über Pest und Seuchen im Hintersteinauer Kirchenbuch und Dr. Benedikt Mario Röder liefert den Beitrag: „Erschossen auf der Kirmes in Rabenstein durch Einen (…) unglücklichen Flinden Schusß‘“. Hermann Tilp setzt sich in seinem Text mit der Gründung der Propstei Sannerz auseinander, während Dr. Elisabeth Heil mit „Wenn die Uhren anders gehen“ der Schlüchterner Rathausuhr und den Problemen exakter Zeitanzeigen früherer Zeit nachgeht. Bernd Ullrich erzählt, wie der Zar dem Schlüchterner aus 'm Sack zum Kauf eines Wiesbadener Hotels verhalf. Er erinnert zudem an die segensreiche Bolender‘sche Stiftung und rekapituliert den guten Weg von der „Hilfs“- zur „Förderschule“, die im Fall der Heinrich-Hehrmann-Schule Schlüchtern just 2021 um vier Klassenzimmer erweitert wurde. Tim Bachmann widmet sich dem „Milliardär“ von nebenan: Thomas Grebe, welcher sich mit Notaphilie und Hyperinflation vor 100 Jahren beschäftigte.

Manfred Pfefferkorn erläutert den „Proleten-Dollar“: ein Vier-Pfennig-Stück, gängig vor 90 Jahren. Dr. Peter Neuroth erinnert an die Gründung der Brüdergemeinde Sannerz und Neuwerkbewegung auf dem Habertshof 1920. Der vor kurzem verstorbene Clemens Schreiber ruft sich seine Kindheit in der Bergstraße in Schlüchtern ins Gedächtnis, während der Besuch ehemaliger jüdischer Bürgerinnen und Bürger im Ulrich-von-Hutten-Gymnasium von 1998 Ernst Müller-Marschhausen tief prägte, wovon ein Klassenzimmerfoto zeugt. Barbara Kruse lässt Waltraut Ochsenhirt zu Wort kommen, die zwölfjährig aus dem Sudetenland floh und in Mernes eine neue Heimat fand. „Der Blick zurück lohnt sich, denn es gibt im längst Vergangenen immer wieder Neues zu erfahren und Vergessenes aufzufrischen“, sagte der Landrat.

Foto: Landrat Thorsten Stolz (hintere Reihe, Zweiter von links) bei der Präsentation des 73. Bergwinkel-Boten, zusammen mit den Autorinnen und Autoren sowie Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen sowie an der Herstellung Beteiligter.


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