Buch zu den Steinmetzarbeiten der Marienkirche Gelnhausen

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Die Marienkirche in Gelnhausen gehört zu den architektonisch bedeutendsten Kirchen, die in der Zeit zwischen etwa 1150 und 1250in unserem mittelrheinischen Kunstraum entstanden sind.



Herrschte bei Baubeginn noch die Romanik mit ihren Stilelementen vor, wird diese bald von der Frühgotik verdrängt, die, aus Frankreich kommend, völlig neue technische und künstlerische Ideen. Gerade bildhauerisch wird der Block aufgelöst und ein vorher nie dagewesener Naturalismus prägt plötzlich die Bauten. Von diesem Übergang von einem zum anderen Stil ist die Marienkirche geprägt.

Arndt Lometsch kennt die Marienkirche gut! Er hat sie sich in vielen Jahren und in unterschiedlichen Funktionen erarbeitet. Seit 1972 in Gelnhausen lebend, hat der Diplom-Psychologe zahlreiche kommunalpolitische und kirchliche Ämter ausgeübt und stellt nun sein Buch mit den Kapitellen, Konsolen und Kragsteinen der Marienkirche vor,

Was zunächst eher wie eine Auflistung von Steinmetzarbeiten klingt, das entpuppt sich schnell als eine Wunderwelt hochmittelalterlicher Skulptur und wenn man genauer schaut, dann fragt man sich, warum nicht schon längt jemand einmal all dieser Arbeiten genauer vorgestellt hat.

Lometsch hat sich für sein Buch die Mühe gemacht, all die kleinen und feinen Details der Steinmetzarbeiten an der Marienkirche zu betrachten, zu beschreiben und fotografisch zu dokumentieren! Angefangen hat er mit den schweren romanischen Konsolen, die in den Seitenschiffen in zweiter Verwendung zu finden sind, den Kapitellen des Glockenturmes, den Konsolen am Außenbau oder den filigran gearbeiteten Konsolen des Chores. Fast lexikalisch werden all die Steinmetzarbeiten von Westen nach Osten betrachtet und machen deutlich, wie sich die Kirche während ihrer Entstehung vom einfachen romanischen zum prachtvollen gotischen Bau verändert hat und wie die Steinmetzkunst sich in dieser Zeit deutlich verändern konnte. Nicht alle bildnerischen Werke des mittelalterlichen Baus waren deutlich war zu nehmen. Wichtiger war es, dass die Bildwerke da waren, für Gott.  In Lometschs Buch, das durch 290 von ihm angefertigte Fotos brilliert, wird auch all das gezeigt, was durch seine Positionierung im Bau, dem Auge eigentlich verborgen bleibt. Manches Detail ist so ungünstig positioniert, dass es nicht einmal möglich war, den Staub oder die Schutzgitter zu entfernen. Das nimmt man aber als Leser gerne in Kauf, hier kommt man an die einzelnen Arbeiten und kann sie in Ruhe betrachten. Selbst Kenner des Kirchenbaus haben hier die Möglichkeit, neue Dinge zu erfahren. Da tut der Text sein Übriges. Lometsch versucht, die Steinmetzarbeiten zu interpretieren, stellt bekannte Deutungen vor, stellt einige in Frage, bringt neue Ideen mit ein und schafft es eine Grundlage für Diskussionen zu bieten. So sollte es sein!

Das Buch ist deshalb uneingeschränkt zu empfehlen, für Gelnhäuser, für die Freunde der Marienkirche, aber auch für all die Menschen, die sich mit der Kunst der Zeit des ausgehenden 12. und frühen 13. Jahrhunderts beschäftigen! Und jeder wird noch neue Dinge entdecken.

Arndt Lometschs Buch Kapitelle, Konsolen und Kragsteine an und in der Marienkirche Gelnhausen ist in den Gelnhäuser Buchhandlungen und in der Marienkirche erhältlich. Es kann auch gegen Rechnung bestellt werden bei: Edition Bücher der Arche, Johanniterstr. 11, 63571 Gelnhausen. Das Buch kostet 20 € .


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