Neue „Schätze“ für die Region

Bildquelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain

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Naturnahe Auen und Wälder, sichtbare Zeugnisse von Römern und Kelten aber auch bedeutende moderne Bauwerke – die Landschaften unserer Region sind Vielfalt pur.



Eine Bestandsaufnahme und zugleich auch ein Werkzeug zu deren Schutz ist die Broschüre „Schätze der Region – 44 Bedeutsame Landschaften im Ballungsraum Frankfurt/Rhein-Main“ des Regionalverbandes FrankfurtRheinMain. Sie bringt ein Vorgänger-Heft von 2020 optisch und inhaltlich auf den neusten Stand, vor allem, da der Regionalverband inzwischen um fünf Wetteraukommunen gewachsen ist.

Im Mittelpunkt der 128-seitigen Broschüre stehen „Bedeutsame Landschaften“. Dieser planerische Fachausdruck steht für Bereiche mit besonders hoher landschaftlicher Qualität, die für das Erleben und Wahrnehmen der Landschaft und für die Erholung von großer Bedeutung sind. Rouven Kötter (SPD), Erster Beigeordneter des Regionalverbandes, weiß um ihre herausragende Rolle: „Diese Broschüre legt man nicht mehr so schnell aus der Hand. Die tollen Bilder und die fachlich fundierten Texte vermitteln eindrücklich die Schönheit und Vielfalt unserer Region. Sie zeigt welche zentrale Rolle die Bedeutsamen Landschaften gerade im Ballungsraum FrankfurtRheinMain haben. Unsere Aufgabe ist es, sie als Grundlage für eine hohe Lebensqualität besonders zu schützen“, sagte er anlässlich der Veröffentlichung.

Im April 2021 hat sich das Gebiet des Regionalverbandes um die Wetteraukommunen Glauburg, Limeshain, Echzell, Nidda und Ranstadt von knapp 2.500 auf ca. 2.674 Quadratkilometer vergrößert. Dadurch erstrecken sich die Bedeutsamen Landschaften inzwischen auf rund 750 Quadratkilometer, das sind etwa 28 Prozent des Verbandsgebietes.

In 74 der insgesamt 80 Verbandskommunen sind Bedeutsame Landschaften zu finden. Für die Gemeinde Glauburg ist das zum Beispiel die Hügellandschaft am Rande der Wetterau im Übergang zum Vogelsberg mit dem Glauberg. Er birgt bedeutende archäologische Funde, von denen der Keltenfürst vom Glauberg zu Weltruhm gelangte. In und um Nidda gibt es gleich drei Bedeutsame Landschaften wie die Buchenwälder östlich von Echzell, den Bad Salzhausener Kurpark und die Wälder bei Nidda und Umgebung.

Grundlage für die Broschüre ist ein Gutachten im Auftrag des Regionalverbandes, das im Fachgebiet Landschaftsentwicklung der Universität Kassel entstand. Die Aufgabe des Gutachtens war es, die Arbeit zum Schutzgut Landschaft im neuen Regionalen Landschaftsplan wissenschaftlich zu fundieren. Hierbei hat das Team aus Kassel den Charakter und die Qualität der verschiedenen Landschaften im gesamten Gebiet des Regionalverbandes systematisch erfasst und kategorisiert.

Der Erste Beigeordnete Kötter zeigte sich begeistert und dankte für die fundierte Studie: „Die Universität Kassel hat mit ihrem Fachgutachten Neuland betreten und ein wichtiges Element für die Neuaufstellung des Regionalen Landschaftsplans geliefert.“

Kriterien für die Kennzeichnung einer Landschaft als „bedeutsam“ waren naturbelassene Landschaften, wie sie beispielsweise in Naturparks, Natura-2000-Gebieten und Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten zu finden sind. Aber auch UNESCO-Welterbestätten wie der Limes mit der Saalburg, denkmalgeschützte Bauwerke wie Kirchen, Burgruinen, Fachwerkhäuser und erlebbare kulturhistorische Landschaftselemente wie Bildstöcke und Wegekreuze hat das Fachgutachten berücksichtigt.

Die Kasseler Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Prof. Dr. Andreas Mengel werteten nicht nur verschiedenste Daten wie etwa Luftbilder oder topographische Karten aus, sondern sie arbeiteten vor allem vor Ort: Von Januar 2018 bis Oktober 2021 waren sie immer wieder im Verbandsgebiet unterwegs und legten dabei rund 3.300 Kilometer mit dem Auto und etwa 275 Kilometer zu Fuß zurück. Dabei dokumentierten sie die Charakteristika und Besonderheiten der einzelnen Landschaften in Wort und Bild – insgesamt entstanden dabei etwa 1.100 Fotos.

Das Resultat der Untersuchungen ist eine räumliche Untergliederung des Verbandsgebietes in 26 Landschaftsräume mit je eigenem Charakter und besonderen visuellen Merkmalen. Diese Räume sind beispielsweise die zentrale Wetterau, die Taunushochlagen mit der Usa oder auch das nördliche Messeler Hügelland. Innerhalb dieser Landschaftsräume wurden dann ästhetisch besonders wertvolle Bereiche als „Bedeutsame Landschaften“ herausgestellt. Für jeden Landschaftsraum und jede Bedeutsame Landschaft gibt es in der Publikation jeweils einen plakativen Steckbrief mit Beschreibungen und Fotos.

Um einen Beitrag zur Bewahrung dieser „Schätze der Region“ zu leisten, hat die Verbandskammer des Regionalverbandes 2019 beschlossen, die Bedeutsamen Landschaften in den Regionalen Flächennutzungsplan zu integrieren und so die Voraussetzung dafür geschaffen, dass diese planerisch berücksichtigt werden. „Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Verbandskommunen die Bedeutsamen Landschaften in ihre Planungen einbeziehen werden“, so der Erste Beigeordnete Kötter. „Diese Veröffentlichung ist eine exzellente Handreichung für Planerinnen und Planer. Sie lädt aber auch dazu ein, die Vielfalt und Schönheit unserer Region zu entdecken und zu genießen.“

Die neue Broschüre „Schätze der Region“ steht auf der Webseite des Regionalverbands zum Download bereit: Bitte auf der Startseite im Suchfeld folgenden Webcode eingeben: allg01

Weitere Informationen:

  • Der Regionalverband FrankfurtRheinMain arbeitet auf der Grundlage des „Gesetzes über die Metropolregion“, das der Hessische Landtag 2011 beschlossen hat, und vereinigt 80 Kommunen im Rhein-Main-Gebiet, in denen etwa 2,4 Millionen Menschen leben.
  • Seine zentrale Aufgabe ist die Aufstellung und Fortschreibung des Regionalen Flächennutzungsplans und des Regionalen Landschaftsplans. Sein Gebiet reicht auf der Nord-Süd-Achse von Münzenberg bis Groß-Gerau und in der West-Ost-Ausdehnung von Eppstein bis Langenselbold.

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Bildquelle: Regionalverband FrankfurtRheinMain


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