Stadt Hanau verkauft Alltags-Masken für 5 Euro

"Wir gehen mit unserer Maskenpflicht nicht weiter als das Land Hessen und die Bundesregierung empfehlen. Sondern setzen die rechtlichen Vorgaben konsequent um." Mit diesen Worten reagiert Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) auf die Diskussion rund um die am Mittwochabend verkündete Maskenpflicht in der Brüder-Grimm-Stadt. In der am Freitag vom Land Hessen veröffentlichten Verordnung heißt es: "Die Empfehlungen des Robert Koch-Instituts zur Hygiene sind bei jeglichen Zusammentreffen zu beachten. In Situationen, in denen Maßnahmen der physischen Distanzierung nur schwer eingehalten werden können, insbesondere in öffentlichen Verkehrsmitteln und beim Einkauf, wird das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung dringend empfohlen." Kaminsky: "Die daraus resultierende Hinwirkungspflicht findet in unserer Allgemeinverfügung ihre Konkretisierung."

Zwischenzeitlich schwenken immer mehr Kommunen auf den Hanauer Weg ein. So erkundigten sich mehrere Städte in Hanau, wo ab Montag eine Maskenpflicht beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr gilt, nach der Umsetzung. Darüber hinaus verkündete am Nachmittag die sächsische Landesregierung eine ebenfalls ab Montag geltende, landesweite Maskenpflicht für den öffentlichen Nahverkehr und den Einzelhandel. Als Hanau vor zwei Wochen das Schutzgebot auf den Weg gebracht hatte, gab es noch viele Zweifler. Die Stadt Jena allerdings ging mit der Maskenpflicht schon einen Schritt weiter und vermeldete dazu gestern, dass es dort seit einer Woche keine neue COVID-19-Infektion gibt. Kaminsky: "Auch dies sind weitere Indizien dafür, dass wir auf einem guten Weg sind, die Bevölkerung zu schützen und die Verbreitung der Epidemie zu verlangsamen."

Auch für Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer ist die Maskenpflicht ein Thema, es gehe jetzt zunächst darum, die Beschaffung von Masken sicherzustellen: "Wir appellieren an die Fahrgäste, sich selbst zu schützen und andere zu schützen", sagte er in einem Fernsehinterview. Die Sinnhaftigkeit einer allgemeinen Maskenpflicht wird inzwischen kaum noch in Frage gestellt. Die Bundesregierung, das Land Hessen und andere Kommunen begründen ihre Zurückhaltung hauptsächlich mit fehlender Maskenkapazität. Besonders stolz ist der Krisenstab der Stadt Hanau auf die vielen, auch privaten, Initiativen, die Masken nähen und verteilen. Kaminsky: "Ich sehe uns als Stadt in der Pflicht, den Bürgerinnen und Bürgern zu ermöglichen, eine einfache Maske zu erwerben." Ab Montag können an mehrere Verkaufsstellen im gesamten Stadtgebiet Masken zum Selbstkostenpreis von 5 Euro erworben werden. So hat die Stadt am Freitag ausreichend sogenannte Alltags-Masken für ihre Bürgerinnen und Bürger besorgt. Bedürftige Mitbürgerinnen und Mitbürger, zum Beispiel Kundinnen und Kunden der Hanauer Tafel, bekommen kostenlos Masken.

"Selbstverständlich würde mir ein großer Stein vom Herzen fallen, wenn wir mit unserer Maskenpflicht übervorsichtig gewesen wären. Ich glaube aber heute, dass wir die Pandemie noch nicht überstanden haben und die Lockerung, über die wir uns alle freuen, mit erheblichen Risiken verbunden sind. Oberstes Gebot ist weiterhin der Schutz der Gesundheit der Mitmenschen. Ich bitte daher dringend, weiterhin auf unnötige soziale Kontakte zu verzichten und die Abstandsregeln sowie Hygienemaßnahmen, wie etwa Händewaschen, zu beachten und sich beim Einkaufen und Busfahren mit einer Alltags-Maske zu schützen. Auch ein einfaches Tuch reicht." Professionelle Masken sollten weiterhin medizinischem und Pflege-Personal vorbehalten bleiben.

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