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Alles begann am Mittwoch mit einer Schweigeminute, die der Schulleiter des Gymnasiums, Claus Wörn, mit den Worten einleitete: „Wir lernen, die Beziehungen zu anderen Menschen nach den Grundsätzen der Achtung und Toleranz zu gestalten. Heute ist es geboten, ein Zeichen unserer Solidarität mit der Ukraine und allen Opfern des dortigen Krieges zu setzen.“

Doch es sollte nicht bei diesem Moment des Innehaltens bleiben. Die Schule wollte so schnell wie möglich Hilfe leisten und aktiv werden. Noch am gleichen Tag hatte die Lehrerin Laura Rodriguez einen Kontakt zur „Maintaler Group“ herstellen können, die für Donnerstag einen Transport mit mehreren LKWs in die Ukraine geplant hatte. Dann ging alles ganz schnell. Eltern und Kollegium und alle Schülerinnen und Schüler wurden informiert. Von allen Seiten gab es Zuspruch und spontane Hilfe. Die Praxis Dr. Wehrheim & Mix beteiligte sich mit Medikamenten, Verbandszeug und weiteren medizinisch notwendigen Artikeln, die Weinhaltung Maison Lanz aus Frankfurt stellte jede Menge leere Weinkartons zur Verfügung.

Was sich dann im Laufe des Donnerstagvormittags in der Schule tat, ist aber nur noch schwer in Worte zu fassen. Schülerinnen und Schüler aus allen Jahrgangsstufe strömten vor der 1. Stunde, teilweise von ihren Eltern begleitet, schwer bepackt mit Tüten und Paketen in ihre Klassen. In den Klassen wurden die Pakete dann nach den Vorgaben zusammengestellt: Kartons mit den Kategorien „Sattmacher“, „Saubermacher“, „Kinder und Babyartikel“ und „Medikamente“ wurden gepackt. Ein ukrainischer Schüler aus der 5. Jahrgangsstufe schrieb in der Landessprache auf sein Paket: „Haltet durch, Brüder in der Ukraine. Der Krieg wird nicht ewig dauern.“ Dann wurden die Pakete zum Sammelpunkt im Atrium gebracht, wo die älteren Schülerinnen und Schülern den jüngeren behilflich waren und Tamara Durand und Vera Fathi vom Schulelternbeirat sehr gefragte helfende Hände waren. Der Berg der Hilfspakete wuchs im Lauf der ersten vier Stunden immer weiter an. Klassen schauten vorbei und staunten über das Ausmaß der Hilfsbereitschaft. Viele der Beteiligten zeigten sich begeistert, einige hatten Tränen in den Augen. Man hörte Sätze wie: „Toll, dass hier alle mithelfen!“ und „Wahnsinn, wie hier alle in der Schule zusammenhalten!“

Als um 12 Uhr der LKW der „Maintaler Group“ vor der Schule vorfuhr, bildeten sich Ketten aus jungen und älteren Schülern, die die Pakete weiterreichten. Im Innenraum des Fahrzeugs wurden sie von dem freundlichen Mitarbeiter der Maintaler Group und älteren Schülerinnen und Schülern entgegengenommen und professionell gestapelt. Als alles vollbracht war, brandete spontaner Beifall auf, überall waren fröhliche Gesichter zu sehen. Das gemeinsame Erlebnis, die Folgen des Krieges für die betroffenen Menschen in der Ukraine mit dieser Hilfsaktion abmildern zu können, wirkte auf viele befreiend. Für die Schülerinnen und Schüler ist es nicht leicht, das Thema „Krieg“ zu verarbeiten. Die Thematik wird in allen Fächern aufgegriffen. So wurden im Religionsunterricht der Klasse 6 Friedenstauben in den ukrainischen Farben gefaltet, um Solidarität mit der Ukraine auszudrücken. In der Schreibwerkstatt im Ganztagsprogramm ging man der Frage nach, wem oder was man nachjagen kann. Auch hier wurden Papiertauben gefaltet, Fotos gemacht und dann Geschichten zum Thema „Dem Frieden nachjagen“ verfasst, einer Formulierung, die aus dem Hebräerbrief im Neuen Testament stammt.

Die AES in Maintal hat sich an diesen Tagen als solidarische Schulgemeinschaft präsentiert. Schülerschaft, Eltern, Kollegium und Schulleitung haben gezeigt, welche Kräfte freigesetzt werden, wenn dringend Hilfe gebraucht wird. Beklommenheit und Angst wurden durch aktive Hilfe und das Erleben von solidarischem Handeln zumindest für einige Zeit verdrängt. Man hörte sogar den Satz, dass dies der beste Tag gewesen sei, den die AES bisher erlebt habe. Am Donnerstagabend sollte dann der Hilfskonvoi aus drei Sattelschleppern der Firma Maintaler Group bereits in Richtung Ukraine unterwegs sein.


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