"Ich bin eine Geschichte"

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Am vergangenen Donnerstag, dem 24.05.2023, hatten alle Schülerinnen und Schüler der Q2 das große Vergnügen, sich ein Monodrama von Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" anzusehen, das von Reimund Groß aufgeführt wurde.



In jeder Hinsicht war dieses Theaterstück eine wahre Meisterleistung des Schauspielers Reimund Groß.

Die Inszenierung war kreativ und einzigartig. Als Bühnenbild wurden lediglich vier Pinnwände, ein Stuhl und eine Gitarre verwendet. Anders als von den meisten Schülerinnen und Schülern erwartet, spielte der Schauspieler nicht nur die Rolle des Woyzecks, sondern auch alle anderen Rollen des Dramenfragments. Er wechselte von der Rolle des Woyzecks zum Tambourmajor, vom Tambourmajor zum Doktor und sogar in die Rolle eines Pferdes. Als wäre das nicht schon herausfordernd genug, ging während seines Schauspiels sein Mikrofon aus. Doch der Schauspieler ließ sich dadurch nicht irritieren und blieb völlig konzentriert.

Es steht außer Frage, dass Reimund Groß über großes schauspielerisches Talent verfügt. Noch beeindruckender war jedoch, dass er sein eigenes Schauspiel musikalisch mit einer Gitarre begleitete. Seine musikalische Darbietung wurde durch seinen Gesang und technische Effekte wie das Echo unterstützt. Die musikalische Begleitung verlieh dem Stück eine gewisse Spannung und emotionale Tiefe, die die Zuschauer auf eine fesselnde Reise mitnahm.

Das gespielte Drama selbst war sehr eindrücklich. In "Woyzeck" geht es um die Ausbeutung und Entfremdung des Protagonisten Woyzeck sowie seine zunehmende geistige Instabilität, die schließlich zur Ermordung seiner Partnerin Marie führt. Reimund Groß hat diese Handlung in einer Weise dargestellt, die die stetige Veränderung in Woyzecks Gemütslage deutlich machte. Diese äußerst interessante Art der Inszenierung ist bei den Schülerinnen und Schülern der Q2 positiv angekommen. Das Gesamtpaket aus Inszenierung und schauspielerischer Kunst hat alle beeindruckt und in den Bann gezogen. Diese Aufführung wird daher wärmstens empfohlen und es wird auf weitere solcher Inszenierungen gehofft. Ein großes Lob geht an Reimund Groß!

(Anastasia Omotoye, Q2)

Weitere Stimmen aus dem Jahrgang:

Meine Erwartung, bevor ich die Inszenierung sah, waren unterschiedlich. Auf der einen Seite war ich

gespannt, wie Herr Groß Woyzeck mit nur einer Person spielen möchte und eher skeptisch als er eine Gitarre herausgeholt hat. Andererseits, als er anfing seine Lieder zu proben, hatte ich das Gefühl, dass es erstaunlich gut zu dem Stück passt und war interessiert, wie er es in das Drama einbauen wird. Man hat während und nach der Aufführung sehr gemerkt, wie sehr er sich mit dem Drama beschäftigt hat und wie gut er das umsetzen konnte, was er erzeugen wollte. (Marie Steffenhagen)

Das Stück fängt zur Überraschung eines jeden mit einem Gedicht an. Ein Gedicht, das uns fesselt und zum Zuschauen anregt. Die Tatsache, dass Herr Groß alleine auf der Bühne stand, erforderte einige gestalterische Anpassungen. Szenen, wie der Mord am Ende, oder Streitereien, die es zwischen den Figuren gab, wurden nur akustisch oder einfach gar nicht dargestellt. Gerade da das Stück Woyzeck ein Fragment ist und dadurch eine große Kreativität des Präsentierenden zulässt, eignet sich dieses Drama sehr gut für eine solch experimentelle Umsetzung.  (Madiha Malik)

Man merkte ungemein, dass Herr Groß voll und ganz hinter dem steht, was er tut, dass für ihn die Ausdrucksmöglichkeiten und die Schönheit der deutschen Sprache sehr wichtig ist und dass er ein sehr guter Schauspieler ist, der mit Professionalität und Erfahrung für gute Stimmung und eine stetige Aufrechterhaltung der Aufmerksamkeit im Publikum sorgen kann. Vor allem im Nachgespräch und bei den Rückfragen, die explizit gewünscht waren, bestätigte sich seine Authentizität – Herr Groß hatte eine Antwort auf all unsere Fragen, erklärte uns gerne und mit Freude seine Herangehensweise und konnte uns auch sinnvolle Erklärungen auf Abweichungen zum Original liefern. Alles in allem war es eine gelungene Aufführung und sorgte für eine andere, erfrischende Sichtweise auf Büchners Drama, Woyzeck. (Katerina Dokládalová)

Ein großer Unterschied gegenüber dem Drama von Georg Büchner war das Ende. Reimund Groß entschied sich bewusst, nach der Ermordung Maries den Auftritt zu beenden, was mich persönlich verwunderte, da die Szenen danach auch von Wichtigkeit für mich sind. Was mich jedoch faszinierte, waren seine Gedankengänge, die er nach der Vorstellung teilte. Die Möglichkeit, den Weg vom Drama auf Papier zum fertigen Theaterstück nachverfolgen zu können, war für mich ein ganz besonderer Einblick. Ein Grundgedanke bei einer Ein-Mann-Performance für ihn war es, einfaches, qualitatives Theater zu spielen, da mehrere gute Schauspieler zu viel Geld kosten würden. (Benjamin Dümmler)

Insgesamt fand ich die Inszenierung sehr gut du interessant, obwohl der Schauspieler gesungen hat. Normalerweise mag ich Gesang in Theaterstücken nicht besonders. In diesem fand ich ihn jedoch überraschend gut, weil er die Atmosphäre unterstützt hat und diese dem Zuschauer verständlicher vermittelt hat. (Lea Glab)

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