Polizeipräsident dementiert: Bad Orb ist eine sichere Stadt

Bad Orb
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Mit Unverständnis hat Polizeipräsident Roland Ullmann auf die jüngsten Aussagen in einer Sitzung des Bad Orber Stadtparlaments in der vergangenen Woche zur Sicherheitslage reagiert, welches Presseberichten zufolge ein "düsteres Bild" in der Kurstadt ausgemacht haben will. "Solche Formulierungen führen nur zu einer Verunsicherung in der Bevölkerung und das kann sicher nicht im Sinne der Verantwortlichen sein", so der Behördenleiter.



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Ein Minus bei den Fallzahlen bei gleichzeitig steigender Aufklärungsquote

Ein Blick auf die Kriminalstatistik zeigt, dass nicht nur der Main-Kinzig-Kreis, sondern insbesondere die Stadt Bad Orb in den vergangenen Jahren immer sicherer geworden sind. Im langfristigen Vergleich zeichnet sich ein kontinuierlicher Rückgang im Fallaufkommen ab: für das Jahr 2017 wurden in Bad Orb insgesamt 279 Straftaten erfasst, ein Rückgang von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Deutlich über dem hessischen Landesdurchschnitt von 62,8 Prozent liegt Bad Orb bei der Aufklärungsquote: So konnten 65,9 Prozent aller Straftaten geklärt werden, was einem Plus von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Damit nimmt Bad Orb selbst im Vergleich mit dem übrigen Main-Kinzig-Kreis einen Spitzenplatz ein. Dort beträgt die Aufklärungsqoute 63,7 Prozent. Bei der Kriminalhäufigkeitszahl (Zahl der bekannt gewordenen Fälle pro 100.000 Einwohner) liegt Bad Orb (2.859) weit unter dem Durchschnitt der Kriminalitätsbelastung bei den Kommunen im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Südosthessen (5.064), beziehungsweise in ganz Hessen (6.046). Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in den Nachbargemeinden Bad Soden-Salmünster, Jossgrund und Flörsbachtal, für die ebenfalls die Polizeistation in der Sauerbornstraße zuständig ist.

Die Polizei in Bad Orb ist gut ausgestattet, die Sicherheit ist gewährleistet

Aus Sicht von Ullmann greift die überaus erfolgreiche Sicherheitsarchitektur in Hessen damit auch innerhalb des Polizeipräsidiums Südosthessen. Dafür sprechen diese Zahlen. Auf die bestehende Notwendigkeit von mehr Personal hat das hessische Innenministerium bereits vor Jahren mit einer Einstellungsoffensive reagiert. So wurden seit 2015 insgesamt 1.520 zusätzliche Stellen bei der Hessischen Polizei geschaffen. "Von diesem Plus an Personal werde auch das Polizeipräsidium Südosthessen profitieren", so Ullmann weiter. Mit der derzeitigen Personalausstattung ist die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger grundsätzlich gewährleistet. Im Bedarfsfall erfolgt eine Unterstützung durch benachbarte Polizeistationen und zusätzlichen operativen Kräften. Mit Blick auf die Verlagerung der ehemaligen Kriminalaußenstelle Bad Orb nach Gelnhausen erinnert Ullmann daran, dass die Räumlichkeiten im ehemaligen Amtsgericht für eine mögliche personelle Aufstockung nicht mehr ausreichten. Aus diesem Grund wurde die Kriminaldienststelle gemeinsam mit der Polizeistation Gelnhausen in der ehemaligen Coleman-Kaserne in Gelnhausen untergebracht. Der Verlagerung der Kriminalpolizei war seinerzeit alleine der Raumsituation in der Kurstadt geschuldet. "Eine Schwächung der Polizei in der Region, wie manche nun auszumachen glauben, ist dadurch keinesfalls eingetreten", zeigt sich Ullmann überzeugt. "Das Gegenteil ist der Fall: Straftaten werden auch in Bad Orb nach wie vor mit aller Konsequenz ermittelt und Straftäter verfolgt", so der Polizeipräsident. Sowohl bei dem Raubüberfall auf eine 58 Jahre alte Frau Ende Januar, als auch bei dem Streit am Rande der Kerb, bei dem ein 47 Jahre alter Mann schwer verletzt wurde, konnten die Verdächtigen nach wenigen Stunden festgenommen werden. Die jeweiligen Haupttäter kamen in Untersuchungshaft. Für einfachere Fälle wie etwa Sachbeschädigung oder Ladendiebstahl ist die Ermittlungsgruppe zuständig, die ihren Sitz in Bad Orb hat.

Ullmann sieht Schwerpunkt in der Präventionsarbeit

Einen hohen Stellenwert misst der Polizeipräsident der Präventionsarbeit bei. Ullmann geht es dabei insbesondere um die Zusammenarbeit der Polizei mit den Kommunen und den Bürgern. Ganz besonders begrüßt er daher die Entscheidung der Stadt, sich des kommunalen Sicherheitsprogramms "Kompass" des hessischen Innenministeriums anzuschließen. "Mit dieser Entscheidung hat das Stadtparlaments den richtigen Weg eingeschlagen", so Ullmann. Ziel der bundesweit einzigartigen Initiative Kompass (KOMunalProgAmmSicherheitsSiegel) ist es, für mehr Sicherheit in den Städten und Gemeinden zu sorgen. Nach einer Auswertung der lokalen Gegebenheiten können gemeinsam mit den Verantwortlichen der Kommune und Bad Orber Bürgern angepasste Maßnahmen getroffen werden. Dadurch wird die bisherige Arbeit des Präventionsrates sinnvoll ergänzt. Neben einer Stärkung der Arbeit des Präventionsrates würde Ullmann zudem auch die Wiedereinführung des Freiwilligen Polizeidienstes in Bad Orb begrüßen.

Foto: Roland Ullmann (Quelle: Polizeipräsidium Südosthessen)


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