Keine Windkraftkabel über Bad Orber Stadtgebiet

Bad Orb
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Die CDU-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Bad Orb begrüßt die mit großer Mehrheit getroffene Ablehnung des Gestattungsvertrages für die Verlegung von Windkraft-Kabel über das Stadtgebiet.



Damit bleiben die Stadtverordneten ihrem Beschluss vom Oktober 2016 treu, keine Windraftanlagen im Spessart zuzulassen.

In der vergangenen Stadtverordnetenversammlung wiesen die Stadtverordneten nach nur kurzer Diskussion den Gestattungsvertrag zur Verlegung von Kabeln der geplanten Windkraftanlagen Flörsbachtal/Roßkopf zur Umspannanlage „Eiserne Hand“ mit nur zwei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen zurück. Der Vertrag wurde in mehreren Sitzungen des Haupt- und Finanz- sowie des Verkehrsausschusses beraten.

Die Stadtverwaltung hatte vorher eine Kommentierung des Hessischen Städte- und Gemeindebundes (HSGB) eingeholt. Die Antragstellerin Versorgungsservice Main-Kinzig GmbH, eine Tochter-Gesellschaft der heimischen Kreiswerke und die juwi AG, Projektentwickler und Betreiber, gingen trotz mehrmaliger Aufforderung nur auf wenige der zahlreichen Änderungsempfehlungen ein. Die von der Stadt Bad Orb geforderten Belastungen und Dienstbarkeiten im Grundbuch hätten zu einer Wertminderung der Grundstücksflächen geführt, welche durch den angebotenen Ausgleich von 9188 Euro für eine Betriebszeit von 25 Jahren nicht annähernd beglichen worden wäre.

Der stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, Alfred Palige, machte deutlich, dass die CDU nicht nur die Unzulänglichkeiten des Vertrages bemängelt, sondern auch dem Grunde nach ablehnt. Die Linie der CDU-Fraktion ist die Erhaltung des noch industriefreien Spessarts für Erholung und Tourismus. So konnte in den letzten Jahren der Bau von Windkraftanlagen auf dem Pfarrküppel und auf dem Aufenauer Berg verhindert werden.

„Könnte der Spessart bleiben wie er derzeit noch ist, würde er ein unverwechselbares, immer wertvoller werdendes Alleinstellungsmerkmal besitzen: Das größte Mischwaldgebiet in Deutschland ohne weithin störendem Lärm und Drehen von Windkraftflügel und ohne nächtlicher roter Warnbeleuchtung. Wir bedanken uns bei allen anderen Fraktionen für das klare Votum. Die Stadtverordneten gaben damit ein öffentliches Zeichen für Investmentgesellschaften, welche zu Lasten der ländlichen Bevölkerung in erster Linie Windkraftanlagen des Profites wegen bauen. Das ursprüngliche Ziel, einen Beitrag zur Einsparung von Kohlendioxid zu liefern, lässt sich in den hessischen Mittelgebirgen nur unzureichend umsetzen. Die prognostizierten Windgeschwindigkeiten werden bei fast allen in unserer Gegend gebauten Anlagen unterschritten. Erinnert sei an die drei Anlagen bei Neudorf, welche auch von der Versorgungsservice Main-Kinzig betrieben werden. Diese lieferten innerhalb von drei Jahren einen Verlust von rund 1,5 Millionen Euro. Wahrscheinlich würden den Kunden der Kreiswerke mit dem Nichtbau der Anlagen im Spessart sogar noch weitere Verluste erspart werden. Auch sollte nicht vergessen werden, dass ein Hektar Wald ca. 13 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr speichert. Bei einer Rodung für Windkraftanlagen entfällt dieser Beitrag zur Kohlendioxid-Einsparung.“, so CDU-Stadtverordneter Heinz Josef Prehler.


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