Lions-Club Bad Orb-Gelnhausen: Corona aus Sicht eines Hausarztes

Bad Orb
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Zum ersten Mal nach Ausbruch der SARS-Pandemie wagte der Lions-Club Bad Orb Gelnhausen im August wieder ein Clubtreffen.

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Das letzte Treffen fand im Februar unter Leitung von Präsident Dieter Klein statt. Der Präsidentenwechsel fand aus den bekannten Gründen virtuell statt. Zum Glück hatten die Lions den Präsidenten für das Lions-Jahr 2020/2021 bereits gewählt, sodass Dieter Klein dem neuen Präsidenten Eberhard Stamm die „Präsidenten-Insignien“ ohne die traditionellen Regularien und Feierlichkeiten übergab. Der Situation angemessen wählte Eberhard Stamm für das erste unter seiner Leitung stattfindende Treffen das Thema “SARS Covid 19: Erfahrungen – Einschätzung - Perspektive aus Sicht des Hausarztes“ aus. Referent war Lions-Freund Michael Stock, Facharzt für Allgemeinmedizin in Bad Orb.

Michael Stock erinnerte zu Beginn seines spannenden Vortrages daran, dass er bereits in einem 2008 gehaltenen Vortrag darauf hinwies, dass wir immer damit rechnen müssen, dass eine Pandemie kommt. Das Virus hat man am 1. Dezember 2019 in Wuhan / China das erste Mal festgestellt. Am 7. Januar 2020 wurde es öffentlich von chinesischen Wissenschaftlern als Krankheitserreger identifiziert. Am 27. Januar wurde das Virus erstmals in Deutschland im Landkreis Starnberg identifiziert. Am 11. März ruft die WHO eine Pandemie aus, am 12. März brach die Krankheit in einem Pflegeheim in Würzburg aus mit vielen Toten. Nach und nach schließen die Staaten ihre Grenzen, Schulen und Kitas sind bereits oder werden geschlossen, Veranstaltungen, angefangen von der Bundesliga bis hin zu Vereinsveranstaltungen, werden abgesagt.

Die häufigsten Symptome von Covid 19 sind Fieber, Husten, Schnupfen und Müdigkeit sowie ein typischer Geschmacksverlust. Hauptverbreitungsquellen waren und sind Treffen zahlreicher Menschen ohne Abstand und Mundschutz, wie z. B. bei Geburtstags- oder Familienfeiern. Italien war zu Beginn der Pandemie besonders betroffen. Von den untersuchten infizierten Patienten zeigten 40 Prozent keine Symptome, bei 80 Prozent nahm die Krankheit einen milden, bei 20 Prozent einen schweren Verlauf. 5 Prozent mussten in Deutschland intensiv medizinisch behandelt werden, 0,5 bis ein Prozent starben. Die Inkubationszeit beträgt 2 – 14, im Mittel 5 – 6 Tage. Der Hauptübertragungsweg sind Flüssigkeitspartikel, die beim Atmen, Husten, Sprechen und Niesen entstehen. Das Risiko für einen schweren Verlauf steigt mit dem Vorliegen chronischer Erkrankungen wie z.B. Diabetes, Herzerkrankungen, Niereninsuffizienz und Immunschwäche.

Wie in den Krankenhäusern und den anderen Arztpraxen war auch in der Hausärztlichen Gemeinschaftspraxis Bad Orb-Jossgrund die Schutzausrüstung zunächst knapp und es musste improvisiert werden. Insbesondere auch durch die in Deutschland bestehende Trennung von ambulanter Versorgung in den Arztpraxen und die stationäre Versorgung im Krankenhaus ist der Verlauf der Pandemie bei uns bislang beherrschbar gewesen. Dies darf aber nicht zur Nachlässigkeit bei den Schutzmaßnahmen führen. Wie geht es weiter? Die Pandemie wird erst besiegt sein, wenn ausreichend wirksamer Impfstoff für die Mehrzahl der Bevölkerung vorhanden ist. Realistisch wird dies nicht vor Frühjahr 2021 der Fall sein. Bis dahin appelliert der Hausarzt, müssen die wichtigsten Vorsorgen weiter nach der A-H-A Regel getroffen werden: Abstand halten – Hygiene – Alltagsmasken. Viele Fragen sind offen und müssen geklärt werden: Wer erhält zuerst den Impfstoff? Wie gehen wir mit den Menschen in Alten- und Pflegeheimen um, mit schwer kranken Menschen, Schulen und Kitas? Wie gestaltet sich unser gesellschaftliches Leben mit sozialer Distanz in Kultur, Sport, Wirtschaft bis dahin? Wie kann unter diesen Bedingungen der soziale Frieden sichergestellt bleiben? Mit diesen nachdenklich machenden Abschluss-Bemerkungen schloss Michael Stock seine Übersicht über eine neue, gefährliche Krankheit, welche weltweit alle Menschen treffen kann.


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