"Gegenwind" wirft Meinerzag Kehrtwende beim Thema Windkraft vor

Bad Orb
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Anlässlich der online durchgeführten Bürgerversammlung in Bad Orb brachte Rolf Meinerzag die Öffnung für Windkraftanlagen auf der Bad Orber Gemarkung ins Spiel.



Das Thema warf er im Zusammenhang mit dem Corona-bedingten finanziellen Engpass der Stadt Bad Orb auf. Meinerzag war bis vor kurzem Vorsitzender der Grünen und deren Fraktionsvorsitzender in der Stadtverordnetenversammlung. Er trat kürzlich aus der Fraktion der Grünen Partei aus und steht neuerdings der Fraktion "Neues Forum" mit zwei Stadtverordneten vor.

"Beim Kommunalwahlkampf im Frühjahr dieses Jahres erklärten alle Vorsitzenden der Parteien, die für die Stadtverordnetenversammlung kandidierten, dass sie keine Windkraftanlagen auf der Gemarkung Bad Orb wollen. Herr Meinerzag erklärte im Namen der Grünen gegenüber dem Verein Gegenwind Bad Orb e.V., dass der Erhalt des Waldes oberste Priorität hat. Auch der Spessart ist ein Naherholungsgebiet und soll es auch bleiben. Der Erhalt des Waldes und die Förderung des naturnahen Tourismus müssen im Vordergrund stehen. Flora und Fauna müssen geschützt werden und der Naturpark Spessart muss als Naherholungsgebiet bestehen bleiben. Warum jetzt diese Kehrtwende? Seriöse Politiker denken langfristig. Der Gesundheitsstandort und der sanfte Tourismus sind die wichtigsten Wirtschaftsfaktoren Bad Orbs. Maßnahmen, welche diesem langfristigen Ziel dienen sind immer willkommen. Trotz aller Schwierigkeiten gibt es in diesem Bereich positive Anzeichen: die Renovierung der Konzerthalle, die Verhinderung von zwölf Windindustrieanlagen oberhalb des Kurparks auf dem Pfarrküppel, der Beginn der Innenstadtmodernisierung, die Fertigstellung eines Neubaugebietes oder der Bau eines privaten, hochwertigen Lifestyle-Resorts in der Kurparkstraße. Wo attraktive Leuchtturmprojekte entstehen, sammelt sich Vergleichbares an. Unser Wald hat schon immer Einnahmen durch Holzverkauf generiert. Er ist für die Bevölkerung, für Erholungssuchende und Touristen wichtiger Anziehungs- und Ruhepunkt. Ein nicht industrialisierter Wald ist die Grundlage hoher Biodiversität. Seiner Sauerstoffproduktion verdanken wir unsere gute Luft. Er trägt mit seinem hohen Filtervermögen zu unserer hervorragenden Wasserqualität bei. Der Wald ist eine Kohlendioxid-Senke und er nimmt für pro Hektar nicht gerodete Fläche eines nicht gebauten Windrades über fünf Tonnen CO₂ pro Jahr auf. Zusätzlich wird er von uns Menschen vielfältig genutzt, vom Waldbaden bis zum Mountainbiking. Wer fragt noch nach den Wildtieren, die schon vor dem Menschen hier waren, z.B. Rehe, Hirsche, Wildschweine, viele andere Wirbeltiere, Vögel, Fledermausarten?", heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins "Gegenwind Bad Orb".

Und weiter: "Die voraussichtlich neue Bundesregierung will der Windindustrie Vorrang gegenüber dem Naturschutz geben. In unsere Umgebung, welche bereits jetzt mit vielen Windindustriebauten belastet ist, kommen zwischen Distelrasen, Freigericht und bayrischer Grenze möglicherweise noch Hunderte weiterer Anlagen hinzu. Bleibt der Gesundheitsstandort Bad Orb standhaft bei seinem 'Nein' zu diesen landschaftsfressenden Anlagen, hätte es im schlimmsten Falle ein nichtgewolltes Alleinstellungsmerkmal im windkraftübersäten östlichen Main-Kinzig-Kreis."


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